Moers Berufsschüler besuchen Auschwitz

Moers · "Wer waren die Täter? Wie können Menschen so grausam sein? Unter welchen Umständen haben die Häftlinge leben müssen?" Mit diesen Fragen im Gepäck machten sich eine Gruppe Schüler des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs und ein Lehrerteam auf den Weg nach Auschwitz.

 Die Moerser Schüler an der Rampe im Lager.

Die Moerser Schüler an der Rampe im Lager.

Foto: H.-Gmeiner-Berufskolleg

Sie besuchten das Stammlager Auschwitz I und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Im Stammlager sorgte vor allem die Ausstellung persönlicher Gegenstände wie Brille, Schuhe, Kleidung für viele emotionale Reaktionen bei den Schülern. Unfassbar waren für viele auch die ausgestellten Haare von den geschorenen Häftlingen und die vielen Fotos der Häftlinge.

"Die Opfer haben ein Gesicht bekommen", sagte eine Schülerin. In Auschwitz-Birkenau war es die unglaubliche Weite des Geländes, die das Ausmaß der Katastrophe verdeutlichte.

Hinzu kam dichter Nebel, so dass die Gruppe den Eindruck hatte, dass die Schienen zur Rampe ins Nichts führen. Für viele Juden war das damals Realität. Von der Rampe wurden sie oft direkt in die Gaskammer geschickt. Die Schüler gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute und legten weiße Rosen nieder. Die Moerser trafen auch Monica Goldwasser, eine Zeitzeugin, die nur überlebt hat, da ihre Eltern sie rechtzeitig in ein Kloster gebracht und zur Adoption freigegeben haben. Als die Eltern abtransportiert wurden, trug die Mutter statt ihrer Tochter Monica eine Puppe im Arm. Die Eltern wurden ermordet, Monica fand eine Pflegefamilie und überlebte. Beeindruckend waren ihre versöhnlichen Worte.

(RP)
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