Moers Berufskolleg: 30 Jahre Freundschaft mit Israel

Moers · Mit dem Fernsehfilm "Holo-caust" hat alles angefangen. Die darin erzählte Schreckensgeschichte der jüdischen Arztfamilie Weiss im Dritten Reich erschütterte viele deutsche Fernsehzuschauer, darunter auch eine Gruppe von Lehrern des heutigen Mercator-Berufskollegs in Moers.

 Erinnerungen an Besuche in Israel wurden wach.

Erinnerungen an Besuche in Israel wurden wach.

Foto: Dieker

"So etwas darf niemals wieder vorkommen", fanden sie und entschieden: Wenn irgend jemand die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel neu gestalten könnte, dann sei es die Jugend.

Diese zusammen zu bringen war jedoch nicht einfach. An wen in Israel konnte man sich mit diesem Anliegen wenden, und wie sollte ein solches Zusammenkommen überhaupt aussehen? Der erste Kontakt in dieser Frage funktionierte vor 30 Jahren über den israelischen Städteverband und brachte 19 Schüler und Lehrer der Moerser Kaufmannsschule mit offiziellen Vertretern der Stadt Ramla zusammen.

Herzlicher Empfang

"Wir waren anfangs schon ein wenig besorgt, wie man uns dort empfangen würde, aber dann wurden wir jeder dort mit einer Rose begrüßt, und das hat sofort das Eis gebrochen", erinnerte sich Heinz Walther, der mit seinen beiden Lehrerkollegen Paul Süßer und Otto Laakmann damals den Verein "Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit mit Israel im Kreis Wesel" ins Leben gerufen hatte.

Inzwischen besteht der Verein aus rund 60 Mitgliedern und organisiert regelmäßig Treffen zwischen deutschen und israelischen Jugendlichen. Das und die Tatsache, dass zurzeit gerade mal wieder eine 25-köpfige Gruppe israelischer Jugendlicher aus Ramla in Moers zu Gast ist, gab am Sonntag den Anlass zu einer kleinen Geburtstagsfeier des Arbeitskreises im Moerser Mercator-Berufskolleg, also da, wo alles damals begonnen hatte.

"Die Verbindungen nach Israel haben für unsere Schule eine große Bedeutung, denn aus der Geschichte lernen kann man am besten durch persönliche Kontakte", erklärte Schulleiter Herbert Beck auf der Feier.

Solche Verbindungen hat seine Schule auf vielen Ebenen. Eine ist der sehr rege Kontakt zu der in Ramla beheimateten Lilienthal Highschool, darü-ber hinaus unterstützt das Mercator-Berufskolleg seit vielen Jahren ein auf Palästinenser-Gebiet liegendes SOS Kinderdorf in Bethlehem.

(lang)
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