Moers  „Alter Hase und Visionär der Nächstenliebe“ geht

MOERS · Bernhard Wippermann formte die Caritas Wohn- und Werkstätten zu einer großen Unternehmung, die 1200 Behinderte betreut.

 Der Diözesancaritasdirektor Josef Leenders verabschiedete Bernhard Wippermann (l.) nach seiner Dankesrede und der Ehrung.

Der Diözesancaritasdirektor Josef Leenders verabschiedete Bernhard Wippermann (l.) nach seiner Dankesrede und der Ehrung.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Als Bernhard Wippermann im Januar 1979 als Sozialarbeiter beim Verein Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein begann, betreuten 20 Mitarbeiter 180 Menschen mit Behinderung. „1973 habe ich durch meine damalige Freundin Helga – meine heutige Frau – eine CWWN-Wohngruppe kennengelernt“, sagt der CWWN-Geschäftsführer. „Wir haben dort mit unserer Musikgruppe ein Konzert gegeben, das mein Leben verändert hat.“

Nach dem Studium der Sozial­pädagogik fing er als Sozialarbeiter bei den CWWN an. Als Geschäftsführer seit 1993 gestaltete er deren Wachstum zu heute 1200 Menschen mit Behinderung, die von 750 Mitarbeitern begleitet werden, mit. Dazu gehören CWWN-Werkstätten in Rheinhausen, Moers oder Rheinberg oder Wohnungen, wie in Issum, Rheinhausen oder in Rheinberg. Mit einem Festakt, mit dem gleichzeitig der 50. Geburtstag des CWWN gefeiert wurde, wurde der 63-Jährige im Rheinkamper Kulturzentrum in den Ruhestand verabschiedet.

„Er ist ein alter Hase und ein Visionär“, sagte Henric Peeters, Vorstand des Caritas-Verbandes Düsseldorf, in kleiner Runde beim Imbiss, der sich dem dreistündigen Festprogramm anschloss. „Diese Kombination ist sehr selten. Er hat schon an neue Wohnformen gedacht und sie umgesetzt, als andere noch lange nicht so weit waren. Er kennt alle Bewohner, Mitarbeiter und Angestellten mit Namen und sie kennen ihn.“ Als Geschäftsführer des Caritas-Verbandes Moers-Xanten, der er bis Ende 2016 gewesen sei, habe er mit ihm und dem befreundeten Caritas-Verein beim Kreis Wesel viele Dinge umgesetzt. „Er lebt die christliche Nächstenliebe“, unterstrich Peeters.

Auf diese christliche Nächstenliebe hatten auch die Redner des Festaktes hingewiesen. Zum Beispiel hatte Peter Hoffstadt als Vorsitzender des CWWN-Aufsichtsrates das „menschenfreundliche Christusbild“ hervorgeben, mit dem die Menschen beim CWWN in Selbstständigkeit leben würden und jeder Mensch als Bereicherung angesehen werde. Dieter Geerlings, Weihbischof in Münster und bis Ende 2017 Mitglied der Caritas-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, betonte die „christliche Liebe“, die im CWWN zu spüren sei. Bürgermeister Christoph Fleischhauer hob die „Menschlichkeit und die Nächstenliebe“ hervor, um das Kürzel CWWN mit „Christus wollen wir nachfolgen“ aufzulösen. Dabei folgen Arndt Lattenkamp und Wolfram Teschner als Geschäftsführer Bernhard Wippermann und Anton Heemann nach, der bereits im Frühjahr in den Ruhestand ging. Die beiden moderierten den Festakt.

Zum Jubiläum gab der CWWN ein Buch „Ein Platz für mich – 50 Jahre – 50 Menschen“ heraus. RP-Fotograf Armin Fischer und CWWN-Pressesprecherin Andrea Emde porträtieren in Bild und Text 50 Personen, wobei es nicht klar ist, ob es Menschen mit oder ohne Behinderung sind. „Das Buch macht die Bedeutung des Einzelnen für die Gesellschaft deutlich“, schreibt Wippermann.

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