Dass die Betroffenheit lähmt und "völlig entsetzt und sprachlos macht", erlebte er, als sein Musikerfreund Dieter Kahlen im Oktober 2012 ermordet wurde. Gemeinsam mit Tom Bissels wurden die Adressbücher gewälzt, Kontakte bis hin zu Tonstudiokollegen aktiviert. Familienmitglieder engagierten sich, jeder machte mit, steuerte ehrenamtlich seinen Teil zum Gelingen bei. Sponsoren begleiteten das Projekt. "Wir haben keine einzige Absage bekommen. Das hat uns umgehauen", sagte Plien. Gemeinsam wurde das Benfiz-Projekt gegen Gewalt auf die Bahn gebracht. "Wir stellen keine politischen Forderungen, formulieren keine Appelle. Wir haben einfach keine Lust auf Gewalt. Weder auf körperliche noch verbale", sagte Plien.

Fünf Proben brauchten Chor und Band unter der Leitung von Hans Lammert für das Projekt. Mit Gospelsongs, mal groovig, mal rockig, erhoben sie am Samstag und Sonntag ihre Stimme. "Geben Sie der Musik ein Gesicht", forderte Projektleiter Tom Bissels das Publikum auf. Und "Dieter hätte es gefallen." Bissels hatte für ihn das Lied "Das Leben nimmt dich mit" getextet und komponiert. Unter den Gästen war auch Siggi Ehrmann. "Ihr habt eure Wut und Trauer in Energie umgewandelt", sagte er. "Da frisst sich etwas in unsere Gesellschaft, das uns zunehmend das Gefühl der Unsicherheit gibt. Trotz aller Programme gegen Gewalt."

Der Erlös der Konzerte geht an Initiativen, die Projekte gegen Gewalt durchführen. Damit nicht genug. Die gute Idee lässt sich multiplizieren: "Das kann ein Fußballspiel sein, eine Schülerinitiative. Uns ist wichtig, dass die Idee weiterlebt", sagte Uwe Plien und hob einen Taktstock in die Höhe, der nun zum Staffelstab geworden ist.