Zu Gast in Moers Fußball – die Liebe seines Lebens

MOERS · Ben Redelings, Ex-Fußballprofi und Anekdotenerzähler, feierte in der Röhre mit seinem neuen Programm Premiere.

       Ben Redelings erzählte in der Röhre Geschichten aus der Welt des Fußballs.

Ben Redelings erzählte in der Röhre Geschichten aus der Welt des Fußballs.

Foto: Tim Kramer

Ben Redelings liebt nicht nur seine Frau, den Fußball und den VfL Bochum, sondern auch die Szenekneipe „Die Röhre“. Dort kennt sich der Bochumer aus. „Hinter der zweiten Tür sind die Toiletten“, weiß der 43-jährige Germanist und Sozialwissenschaftler, den es nach dem ersten Staatsexamen nicht in die Schule zog, sondern auf den Fußballplatz. Er kennt den Kicker: „Dort klebt eine Autogrammkarte von Thomas Gottschalk aus den 80er Jahren.“ Nur an eines kann er sich nicht mehr genau erinnern: „Ich weiß nicht, wann ich das erste Mal hier war.“

Jetzt war Redelings wieder in der Röhre, wahrscheinlich zum zehnten Mal, wie Wirt Claudius Albustin sagte. Damals, beim ersten Mal 2006, hatte Redelings gerade sein erstes Buch veröffentlicht: „Ein Tor würde dem Spiel gut tun – Das ultimative Buch der Fußball-Wahrheiten“, dem 2007 sein zweites folgte: „Der Ball ist eine Kugel. Das große Buch der Fußballbücher.“ Danach brachte der Internetkolumnist bei n-tv („Redelings Nachspielzeit“) unzählige Bestseller über das runde Leder heraus, 2018 „Fußball. Die Liebe meines Lebens.“

Wie sein neues Buch nennt er auch sein neues Programm, mit dem er in der Röhre Premiere feierte. Diese Szenekneipe liebt er so, wie die Kneipenbesucher ihn lieben. 100 waren jetzt da, weil mehr nicht hineingehen. So konnte das Spiel beginnen.

In der ersten Halbzeit versenkte der Bochumer 45 Minuten lang den Ball, in der zweiten 32, weil Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder am 8. November 1975 das Bundesligaspiel zwischen dem SV Werder Bremen und Hannover 96 in der 32. Minute der zweiten Halbzeit das erste Mal abgepfiffen habe, erklärte Redelings. „Er war rappelvoll wie seine Linienrichter.“ Nachher habe er gesagt, er habe vor dem Spiel nur ein Bier und einen Malteser getrunken.

Diesen Schiedsrichter aus Oberhausen, der von 1975 bis 1988 mehr als 100 Bundesligaspiele pfiff, und seine Sprüche hat Ben Redelings besonders ins Herz geschlossen. Er erzählt, wie er einmal von einem Spieler als „Du Arsch“ beschimpft worden sei und er geantwortet habe: „Für Sie immer noch Sie Arsch“. Er berichtete auch, wie der Schiedsrichter einem anderen Spieler gesagt habe: „Lass Dich auswechseln, sonst wechsle ich Dich aus.“

Immer wieder zitiert der Dönekeserzähler in seinem aktuellen Programm Originale und Idole der Fußball-Bundesliga, zum Beispiel den einstigen Schalke- und Bayernspieler Olaf Thon, der immer das Mikrofon an sich reiße und sich wie ein Professor gebe. Er blickte auf seine Stadionbesuche, auf die Höhen und Tiefen, die er als Fan durchlebt, besonders als Fan des VfL Bochum, der seit fast acht Jahren in der Zweiten Liga kickt: „VfL-Fan zu sein, ist so, als ob dich jedes Wochenende deine Frau verlässt.“ Und er erinnerte an die Freundschaften im Fußball.

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