Kreis Wesel Beauftragte für Gleichstellung gegen Aktbilder

Kreis Wesel · Der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Wesel hat einen offenen Brief an Landrat Ansgar Müller verfasst. Man habe beim jüngsten Treffen intensiv über das Thema abgehängte und dann wieder aufgehängte Aktbilder der Moerser Künstlerin Marianne Pütz im Weseler Kreishaus diskutiert und sei der einhelligen Meinung, dass Darstellungen von nackten Frauen, Männern und Kindern in einer Behörde fehl am Platze seien.

"Hinweisen möchten wir darauf, dass wir die - zunächst abgehängten - Bilder der Künstlerin nicht als anstößig oder sexistisch empfinden", schreibt der Arbeitskreis. "Dennoch sollte - um eine klare Richtlinie zu haben - auf die Präsentation von Aktbildern in Behörden verzichtet werden. Aus dem einfachen Grund, weil es schwierig werden könnte, Aktbilder abzugrenzen von sexistischen Darstellungen." Man gehe davon aus, dass es deshalb bei der Kreisverwaltung die mündliche Absprache mit der Verwaltungsführung gebe, auf Aktbilder, sexistische, pornografische, gewaltverherrlichende oder rassistische Darstellungen zu verzichten. Eine solche Vereinbarung habe nichts damit zu tun, die Kunstfreiheit einzuschränken oder zu missachten.

"Die Freiheit der Kunst liegt unserer Meinung nach in der Freiheit des Künstlers, der Künstlerin, frei und unabhängig Kunstwerke zu schaffen", schreibt der Arbeitskreis weiter in dem offenen Brief an den Landrat. "Die Freiheit der Kunst liegt nicht darin, diese Kunst überall zeigen zu dürfen und zu können."

(RP)
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