Workshop in Moers Putze Katze – Beatboxen für Anfänger

MOERS · Musik machen mit dem Mund. Wie das geht, zeigte Carlos Howard in einem Workshop der Moerser Musikschule. Eine Teilnehmerin reiste dafür sogar aus der Nähe von Gummersbach an.

 Calros Howard mit seinen Schülerinnen Ulrike Kuchejda (links) und Simone Sorgalla.

Calros Howard mit seinen Schülerinnen Ulrike Kuchejda (links) und Simone Sorgalla.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Beatboxen ist in, nicht nur bei jungen Leuten. Doch ein ganzes Schlagzeug nur mit Lippen, Zunge, Nase, Rachen und Kehlkopf zu imitieren, ist nicht leicht und braucht eine fachkundige Anleitung. Die bot an diesem Samstag ein dreistündiger Beatbox-Workshop für Erwachsene mit dem überregional bekannten Beatboxer Carlos Howard an der Moerser Musikschule.

Dass der Kurs sich ausschließlich an Erwachsene richtete, hatte seinen Grund. „Meine Kurse werden ja hauptsächlich von Jugendlichen besucht. Wenn man dann da als einziger Älterer zwischensitzt, ist das nicht so schön. Aber wer sagt denn, dass Beatboxen nur was für junge Leute ist? Mein ältester Schüler ist 81“, begründete Carlos Howard das besondere Angebot. Leider wurde es nicht so angenommen, wie er sich das erhofft hatte. Mit gerade mal zwei Frauen war sein Beatbox-Workshop für Ältere am Samstag alles andere als überlaufen. „Schade“, meinte er ein wenig enttäuscht. Aber ich wollte das jetzt trotzdem machen.“ Das freute die beiden Teilnehmerinnen natürlich. Die 50-jährige Moerserin Ulrike Kuchejda fand es immer schon toll, was man beim Baetboxen mit seiner Stimme so alles machen kann: „Das wollte ich auch gerne können“, erklärte sie. Ihre Mitsttreiterin Simone Sorgalla war an diesem Samstag sogar extra für den Workshop aus der Nähe von Gummersbach angereist.

„Na dann wollen wir mal anfangen. Vergesst jetzt erstmal alles, was ihr je gemacht habt!“, eröffnete Carlos Howard den Unterricht und schrieb dazu die beiden Worte „Putze Katze“ an die Tafel. „P, K und T sind unsere ersten drei wichtigen Laute heute“, erklärte er. „Erst mal hinhören! Ich mache sie vor, und ihr sprecht sie mir dann nach! PKT, PKT, PKT.“ Ulrike und Simone artikulierten die drei Buchstaben mit großer Konzentration. „Ja, war schon ganz gut. Und jetzt PPKKTT. Das P muss dabei ganz vorne durch die Lippen ploppen, und K und T dürfen ruhig ein bisschen knallen. Nicht nachdenken, einfach machen!“, erklärte er. Wieder gaben die beiden Teilnehmerinnen ihr Bestes. Danach wurden die beiden Worte „Putze Katze“ mehrfach wechselseitig wiederholt. Dabei ploppte und knallte es schon ganz anständig. Carlos schien jedenfalls ganz zufrieden, dennoch mahnte er: „Beatboxen muss man üben, üben, üben. Ich mache das jetzt seit 15 Jahren und lerne immer noch wieder etwas Neues dazu.“

Als er damit angefangen habe, erzählte er weiter, sei Beatboxen neben Breakdance, DJs, Rap und Graffity nur ein ganz kleiner Teil der Hip-Hop-Kultur gewesen. Seither habe es jedoch immer mehr an Bedeutung gewonnen. Er selber sei damit sogar schon einmal bei einer Opernaufführung aufgetreten: „Für mich ist Beatboxen inzwischen eine Art Weltmusik.“ Sprach‘s und präsentierte dazu anschließend zum Beweis das berühmte Pippi-Langstrumpf-Lied „Zwei mal drei macht vier“ mit gekonnter Mundrhythmik.

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