Großprojekt in Moers Baugenehmigung für die neue Edeka-Zentrale

Moers-Utfort · Im Sommer sollen die Bagger anrollen. Vorher muss der Kampfmittelräumdienst einen letzten Bauabschnitt nach Blindgängern absuchen.

 Der Edeka-Komplex entsteht auf diesem 125.000-Quadratmeter-Gelände an der Rheinberger Straße. Vorne: der Netto-Markt und die Einmündung Kampstraße.

Der Edeka-Komplex entsteht auf diesem 125.000-Quadratmeter-Gelände an der Rheinberger Straße. Vorne: der Netto-Markt und die Einmündung Kampstraße.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Jahrelang wurde über die neue „Edeka Rhein-Ruhr“-Zentrale an der Rheinberger Straße diskutiert. Anfang September haben die Abteilungsleiter Peter Meis und Frank Baumgart den Bauantrag bei der Stadt eingereicht. Seit Freitag halten sie die vier dicke Aktenordner umfassende Baugenehmigung in der Hand.

Wie berichtet, bekennt sich der Handelsriese zum Standort in der Grafenstadt und baut für gut 120 Millionen Euro in Utfort ein nagelneues Nahversorgungszentrum nebst Verwaltung für mindestens 700 Mitarbeiter. 15.000 Quadratmeter Natur sind in den vergangenen Wochen an der Rheinberger Straße gewichen – erst den Baggern und nun bald dem Beton. Eröffnung soll im Frühjahr 2021 sein.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer zeigt sich erleichtert über das für die Stadt und das Unternehmen wichtige Etappenziel. „Es gab viele Hürden, die genommen werden mussten“, sagte er. Aber das sei auch normal bei einem Projekt dieser Größenordnung.

Für Thorsten Kamp ist es das erste Projekt, das er als Baudezernent und Technischer Beigeordneter von Beginn an begleitet hat: „Dreieinhalb Jahre haben wir daran gesessen. Wir haben unsere Hausaufgaben jetzt gemacht, nun muss Edeka ran!“

Fest steht: Die Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr hat sich einen strammen Zeitplan auferlegt. 24, maximal 26 Monate ab Baustart seien geplant, sagte Meis. Letzterer soll irgendwann im Sommer sein. Vorher muss der Kampfmittelräumdienst ran. Wie viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg möglicherweise noch im Boden stecken, ist derzeit unklar. Das Chemiewerk an der Römerstraße – heute Ineos – war im Krieg jedenfalls ebenso Ziel alliierter Luftangriffe wie die deutschen Abwehrgeschütze entlang der Rheinberger Straße.

„Der Abschlussbericht des Kampfmittelräumdienstes ist Voraussetzung für den Baubeginn“, erklärte Meis. In der zweiten Märzhälfte wird noch ein Bereich – eine ehemalige Waldfläche – untersucht. Der Bericht soll dann circa drei Monate später vorliegen.“

Für die Baufahrzeuge wird zunächst eine Planstraße inklusive Kanal als Verlängerung der Kampstraße/Ecke Rheinberger Straße angelegt. Im März will Edeka Gespräche mit Generalunternehmern führen, die die Pläne baulich umsetzen. Die neue Verwaltung in Utfort soll sich über vier Etagen auf rund 24.000 Quadratmetern erstrecken. Neben den Büroflächen für die Edeka-Mitarbeiter werden ein Schulungszentrum, ein modernes E-Center und ein Trinkgut-Getränkemarkt gebaut. Weitere Flächen für Dienstleistung, Büro und Einzelhandel seien derzeit in der Vermietung, sagt Meis. „Wir sind gerade dabei, mit lokalen Interessenten Kontakt aufzunehmen. Das Ganze soll am Ende eine gewisse Urbanität ausstrahlen – wir reden hier von einem Stadtteilzentrum.“

Sicher ist auch: Der gesamte dreiteilige Gebäudekomplex erhält eine einheitliche Fassade aus Muschelkalk. Was die Verkehrsführung betrifft, befinde man sich in Abstimmung mit StraßenNRW, sagt Thorsten Kamp. So sei eine zusätzliche Abbiegespur geplant. Die Jockenstraße soll eine Ampel bekommen.

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