"Battle-Rap" im Club Aratta in Moers In drei Disziplinen auf dem Weg zum Meistertitel

Moers/Rheinberg · Die Premiere im Club Aratta ist geglückt. Organisator Merlin Spletti will mit den Rapper-Szenen in Berlin und München gleichziehen.

 Mal mit, mal ohne Beats mussten die Teilnehmer zeigen, wie schnell und treffend sie mit Reim und Rhythmus umgehen.

Mal mit, mal ohne Beats mussten die Teilnehmer zeigen, wie schnell und treffend sie mit Reim und Rhythmus umgehen.

Foto: Arnulf Stoffel

"In Berlin und München gibt es etablierte Rap-Formate, aber nicht in Nordrhein-Westfalen. Dabei kommen die meisten Rapper aus den Großstädten an Rhein und Ruhr." So erklärt Merlin Spletti, wie er auf die Idee kam, eine Battle-Rap-Bundesliga zu gründen. Am Samstagabend lud der 30-jährige Gladbecker, der selber rappt, zum ersten Spieltag der neuen Liga ein. 200 Rap-Fans kamen in den Club Aratta, um das Zusammentreffen von 20 Rappern mitzuerleben. Im Oktober und im Dezember hatte der Organisator zu Vorläufen in den Club an der alten B57 eingeladen, der auf der Stadtgrenze von Moers und Rheinberg liegt.

Das Regelwerk für die Bundesliga sieht drei Disziplinen vor. In der "Cypher" stehen sich die Rapper in einem K.O.-System gegenüber, ohne zu wissen mit wem. Ihre Verse können sie mit einem Beat unterlegen, müssen es aber nicht. Hier können sich die Rapper auch für die beiden nächsten Disziplinen qualifizieren, falls einer der gesetzten Rapper ausgefallen sein sollte.

In den "Written Battles" liegen die Themen genauso fest wie die Gegner in den ersten Runde, den Achtelfinalen. Vier Wochen haben die Rapper Zeit, sich auf die Battles, die Schlachten, vorzubereiten. Beats gibt es dabei nicht. "Die Rapper haben mit Sprachklang und Inhalt zu überzeugen", sagt Merlin Spletti. "Begnadete Lyriker mit Rhythmus sind gern gesehen."

Beim "Freestyle Battle" haben die Kontrahenten spontan über ein Thema auf bekannte Hiphop-Stücke zu improvisieren. "Hier ist Wortgewandtheit gefragt", sagt der Organisator. Am Samstagabend waren Rapper wie Papi Schlauch, Kato, Vyrus, McGeuner oder Jolle darunter, die in Rap-Kreisen einen Namen haben. Auch den Berlin Rapper Tierstar als Judge in die Jury zu bekommen, zeugt vom Willen von Merlin Spletti, wirklich in der ersten Liga zu spielen.

Wie die Fans reagieren, wird sich ab Mittwoch zeigen, wenn erste Ausschnitte des ersten Spieltages über den Weg "Battlerap-Bundesliga" auf einem Youtube-Kanal zu finden sind. Der Kanal "Rap am Mittwoch" aus der Berliner Szene hat 350.000 Abonnenten. Spletti wünscht sich für den Start rund 100.000 Zugreifer. "Das neue Format muss sich erst einmal herumsprechen", sagt er. "Dann kommen deutlich mehr Besucher in den Club Aratta." Dort hat er bereits die nächsten Schlachten geplant, am 10. Februar und am 3. März. Bis Jahresende will er zehn Spieltage organisieren, um dann den ersten deutschen Meister zu küren.

(got)
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