Rheurdt Awo will die Flüchtlingstreffs fortführen

Rheurdt · Einmal in der Woche können Asylsuchende und Rheurdter sich im Awo-Bahnhof näher kennenlernen.

Wie baut man Fremdheit ab? Ganz einfach: Indem man einander zuhört. Nach diesem Prinzip hat die Arbeiterwohlfahrt in Rheurdt einen regelmäßigen Flüchtlingstreff eingerichtet, bei dem sowohl die Asylsuchenden im Ökodorf als auch Rheurdter Bürger willkommen sind. Er findet alle zwei Wochen dienstags um 19.30 Uhr im Awo-Bahnhof statt.

"Um diese Zeit ist das Jugendangebot beendet, und die Räumlichkeiten stehen dann für eine andere Veranstaltung zur Verfügung", sagt Dirk Ketelaers, Vorsitzender der Awo in Rheurdt. Drei Mal hat der Treff bereits stattgefunden, beim ersten und zweiten Mal kamen rund 50 Personen, am vergangenen Dienstag waren es etwa 35. "Diesmal sind mehr Bürger aus Rheurdt gekommen", berichtet Ketelaers.

Die Idee sei vor einigen Monaten bei einer Vorstandssitzung der Arbeiterwohlfahrt entstanden. Irgendwie wollte man auf die steigende Zahl der Flüchtlinge reagieren, einen Beitrag leisten, damit die Menschen sich in der neuen Umgebung einleben können. "Also haben wir uns entschieden, einen offenen Treff einzurichten, ein Angebot, zu dem jeder einfach kommen kann." Ketelaers sieht darin "eine Plattform für Integration, damit wir nicht nebeneinander, sondern miteinander leben".

Die Treffen seien bislang stets gleich abgelaufen, berichtet er. "Die Kinder und Frauen beschäftigen sich meist mit Spielen oder Bastelarbeiten, die Männer spielen dagegen Billard oder gehen an den Kicker." Auf diese Weise kommen die Menschen rasch ins Gespräch, so weit das sprachlich möglich ist. Doch auch wenn man vielleicht nicht jedes Wort des anderen verstehe, sei die Stimmung bei den Treffen sehr harmonisch, versichert Dirk Ketelaers. Auch die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer der Gemeinde seien bei diesen Gelegenheiten oft dabei.

Für den Awo-Vorsitzenden ist dieses Angebot auch wichtig, um die Flüchtlingsschicksale zu verstehen: "Wenn man erst einmal die Geschichten dieser Menschen gehört hat, sieht man vieles ganz anders." Die nächsten Termin sind am 27. Oktober, 10. und 24. November.

(s-g)
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