Moers Autofahrer brauchen starke Nerven

Moers · Die Sanierungen an der Mühlenstraße werden noch bis etwa Mitte August andauern. Zweiter Bauabschnitt steht bevor.

 In Fahrtrichtung Rheinberger Straße ist die Mühlenstraße noch bis Mitte nächsten Monats gesperrt.

In Fahrtrichtung Rheinberger Straße ist die Mühlenstraße noch bis Mitte nächsten Monats gesperrt.

Foto: Klaus Dieker

Nach jahrelangen Baustellen in der Innenstadt sind die Moerser Autofahrer lange Wartezeiten und Umleitungen zwangsweise gewöhnt. Sanierungen und Erneuerungen der Kanäle sind in den meisten Fällen mit Verkehrsbehinderungen und Straßensperrungen verbunden. Nervenzehrendes Beispiel aus der letzten Zeit: der Ostring.

Derzeit stellt die Sperrung der Mühlenstraße in Fahrtrichtung Rheinberger Straße die Nerven der Autofahrer auf eine harte Probe: Der Mühlenparkplatz ist von der Repelener Straße aus nicht erreichbar. Auch wenn die Zufahrt über den Nordring meistens frei ist, sorgt die Umleitung für Verwirrung bei den Verkehrsteilnehmern.

Ein weiteres Problem besteht außerdem darin, den Parkplatz zu Hauptverkehrszeiten wieder zu verlassen. Der Rückstau auf der Repelener Straße macht eine Abfahrt nach links fast unmöglich. Wer über den Nordring den Mühlenparkplatz in Richtung Unterwallstraße verlassen möchte, muss viel Geduld haben. Das Linksabbiegen auf die Unterwallstraße durch den sich bildenden Rückstau dauert lange. Nicht selten kommen nur ein paar Autos über die Grünphase, manchmal auch nur ein einzelner Bus.

"Eine andere Ampelschaltung ist leider nicht möglich", sagt Klaus Janczyk, Pressesprecher der Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung. "Aber andere ergänzende Maßnahmen haben wir in letzter Zeit umsetzen können, um punktuelle Stauungen zu verringern. Unter anderem ist auf der rechten Seite der Repelener Straße in Richtung Eschler-Kreuzung ein absolutes Halteverbot eingerichtet worden, so dass hier zweispurig gefahren werden kann."

Weitere Optimierungen ließen sich aus Sicht der Stadt nicht umsetzen, da sich nach den Beobachtungen von Fachleuten, der Rückstau nur in Spitzenzeiten bilde, wenn das Verkehrsaufkommen besonders hoch sei.

Auch wenn die meisten Autofahrer die Umleitungen geduldig in Kauf nehmen, waren doch gerade zu Anfang der Sperrung viele zum Teil gefährliche Wendemanöver und unüberlegte Überholversuche zu beobachten. Laut Angaben des Sprechers der Polizeistelle Nordrhein-Westfalens in Wesel sei das Verkehrsverhalten jedoch den Umständen entsprechend unauffällig: "Die Anzahl der Unfälle ist nicht gestiegen."

Die Baustelle war im Vorfeld mit der Polizei, der Feuerwehr und der Stadt Moers abgestimmt worden, um einen reibungslosen Ablauf der Arbeiten zu gewährleisten. Bereits am vergangenen Freitag wurde die Parkplatzausfahrt in Richtung Rheinberger Straße geöffnet. Die Enni hat damit auf die Verkehrssituation reagiert und den Baustellenablauf geändert.

Katja Nießen, Vetreterin der Enni, ist sich bewusst, dass die Baustelle an der Mühlenstraße "eine Maßnahme am offenen Herzen" ist. Deshalb habe man die Ferien, in denen das Verkehrsaufkommen niedriger sei, in die Planung miteinbezogen.

Man komme gut voran und rechne derzeit nicht mit einer Verzögerung, so Katja Nießen. Trotzdem müssen die restlichen Meter der Mühlenstraße, deren Sanierung vorerst zugunsten der Parkplatzausfahrt verschoben wurde, noch gesperrt werden. Dieser zweite Bauabschnitt steht noch im Juli mit Beginn der Sommerferien an. "Die Verkehrsführung wird aber vorher noch in Zusammenarbeit mit der Stadt besprochen", berichtet die Sprecherin der Enni.

Alle Verkehrsteilnehmer müssen sich dementsprechend noch knapp zwei Monate gedulden, bis sich die Verkehrssituation wieder beruhigen kann. Die Enni-Sprecherin versichert jedoch: "Zur Kirmes am ersten Septemberwochenende wird alles wieder seinen gewohnten Gang gehen".

(RP)
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