Ausstellung in Moers Lieblingsromanfigur für einen Tag

Moers · Die Mitglieder der Moerser-Jugendbuch-Jury präsentieren sich gleich doppelt und sehr persönlich. Wie durch Fotos und Literatur eine etwas andere Art der Leseförderung entsteht.

 Bis zum 17. September ist die Ausstellung „Menschen.Bilder.Lieblingsbücher“ im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrums, Wilhelm-Schroeder-Straße 10, zu sehen.  Foto: Stadt Moers

Bis zum 17. September ist die Ausstellung „Menschen.Bilder.Lieblingsbücher“ im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrums, Wilhelm-Schroeder-Straße 10, zu sehen. Foto: Stadt Moers

Foto: Stadt Moers

„Menschen.Bilder.Lieblingsbücher“ heißt eine ungewöhnliche Ausstellung der Moerser-Jugendbuch-Jury (MJJ). Die Jury kürt einmal jährlich die besten Jugendbücher, doch diesmal ging es um etwas anderes. Durch das Zusammenbringen von Fotos und Literatur entsteht eine etwas andere Art der Leseförderung.

Die Mitglieder der MJJ präsentieren sich gleich doppelt und sehr persönlich. Sie suchten sich aus ihren Lieblingsbüchern eine Figur aus, die sie selbst in passendem Ambiente sowie in entsprechender Verkleidung dargestellt haben. So herausgeputzt ließen sie sich von Fotodesignerin Andrea Zmrzlak fotografieren.

„Das war eine tolle Erfahrung und wir freuen uns, dass das Ergebnis jetzt in der Welt ist“, sagte Carolin Wallraven von der MJJ. Dreimal wurde die Ausstellung coronabedingt bereits verschoben, jetzt ist sie endlich bis zum 17. September im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch Bildungszentrums in Moers zu sehen.

Die Idee hatte die Journalistin Monika Hanewinkel in Zusammenarbeit mit Heike Wrede von der VHS entwickelt. Mit der MJJ und der Bibliothek Moers sowie den „Literanauten“ als Sponsoren wurden die passenden Partner gefunden.

„Literanauten“ ist ein bundesweites Leseförderungsprogramm des Arbeitskreises für Jugendliteratur in München. Die Jugendlichen waren sehr erfindungsreich bei der Suche nach Verkleidung, Location und der Umsetzung. So sollte zum Beispiel bei einem Bild ein echter Menschenarm aus einem Computer herausragen. Dazu wurde ein alter Bildschirm zu einem Glaser gebracht, der fachgerecht ein kreisrundes Loch heraussägte, durch das dann ein Jugendlicher seinen Arm strecken konnte.

In Speichern und Kellern, aber auch bei Kostümverleihern sowie im Schlosstheater und dem Grafschafter Museum haben sie nach Verkleidungen und Requisiten gestöbert, in den umliegenden Wäldern, Parks und Abenteuerspielplätzen nach verwunschenen Orten für die Fotoshootings gesucht.

In einem Schreibworkshop erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen mit Monika Hanewinkel ein einheitliches Gerüst für die Texte ihrer Fototafeln. Sie schrieben eigene Text zum Inhalt des Buches, den Lieblingshelden und dessen Besonderheiten. Dabei haben sie großen Wert darauf gelegt, die sprachlichen Eigenheiten zu bewahren.

Herausgekommen ist eine sehenswerte Ausstellung mit 13 großformatigen Text-Bildtafeln. Nicht nur das Ergebnis ist für das MJJ-Team ein tolles Ereignis, sondern gerade jetzt auch die Erinnerung an die Entstehung, sagt Carolin Wallraven: „Was uns aufgrund der Corona-Pandemie zurzeit so sehr fehlt, ist nun etwas, an das wir gerne zurückdenken, wenn wir uns die entstandenen Fotos angucken: Zeit in der Gemeinschaft. Zusammen ist es einfach viel leichter, und wenn der eine oder die andere mal nicht weitergekommen ist bei seinen Überlegungen und Ideen, hat der Rest von uns einen Denkanstoß gegeben. Und daraus sind die schönsten Fotos geworden.“

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