Unternehmen in Moers Aus Holz Dammers wird Dammers

Von Josef Pogorzalek · Die Namensänderung trägt der Vielfalt des Sortiments Rechnung. Mit dem insolventen Unternehmen HDM hat Dammers nichts mehr zu tun.

 Geschäftsführer Dirk Dammers in den Geschäftsräumen am Schürmannshütt.

Geschäftsführer Dirk Dammers in den Geschäftsräumen am Schürmannshütt.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Holz Dammers, der Name hat in Moers Tradition. Hatte, muss man genauer sagen. Denn das „Holz“ verschwindet zwar nicht aus dem Sortiment, wohl aber aus der offiziellen Firmenbezeichnung. Auf der Homepage ist der Wandel schon vollzogen, der entsprechende Handelsregisterauszug folgt bald. „Holz ist unsere Leidenschaft“, unterstreicht Geschäftsführer Dirk Dammers. „Aber wir müssen auch an die Zukunft denken.“ Das Unternehmen muss sich im Konkurrenzkampf mit den Baumarktketten und wachsendem Internethandel behaupten. So wurden die Verkaufsräume am Schürmannshütt umgestaltet, Abteilungen umgebaut und erweitert, wird der Service optimiert. Auch Kundenbefragungen gab es. Und die zeigten: Mit dem Namen Dammers verbinden die Menschen viel mehr als Holz, nämlich all das, was ein großer, moderner Baumarkt bietet. „Dem wollen wir mit der Namensänderung Rechnung tragen“, sagt der Firmenchef.

Arnold Dammers, Vater des heutigen Geschäftsführers, begann in den 1960er Jahren mit einem Geschäft an der Neustraße im Stadtzentrum; es besteht nach wie vor. In den 70er Jahren gründete Dammers eine eigene Produktion, die HDM am Schürmannshütt. „Daraus ist der heutige Baumarkt hervorgegangen“, erläutert Dirk Dammers. Dass die HDM jüngst zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet hat, verunsichert Kunden. „Wir werden immer wieder gefragt, ob wir zumachen.“ Aber die Firma Dammers hat mit HDM nichts mehr zu tun. „Wir haben die HDM 2017 an einen Berliner Investor verkauft“, stellt Dirk Dammers klar. Doch trotz entsprechender Informationen im Schaufenster und im Internet hören die Gerüchte nicht auf. „Auf Dauer ist das geschäftsschädigend.“

Dabei herrscht bei Dammers Aufbruchsstimmung. 50 Mitarbeiter gibt es derzeit. „Aber wir suchen ständig neue Schreiner, Tischler, Leute für den Innenausbau.“ Handwerkerleistungen seien gefragt. Und Dammers baut das Angebot kontinuierlich aus. In Zusammenarbeit mit externen Handwerksbetrieben können auf Wunsch komplette Wohnungen und Häuser renoviert werden. Dammers übernimmt dabei die Rolle eines Generalunternehmers. „Die Kunden haben einen Ansprechpartner und kriegen nur eine Rechnung.“ Der Baumarkt hat sich zudem einem Einkaufsverband mit 700 Mitgliedsbetrieben angeschlossen, um auf deren Produkte zugreifen zu können. Mitarbeiter suchen bei Bedarf gemeinsam mit Kunden im neuen Servicecenter am Computer nach der gewünschten Ware. „Niemand muss hier enttäuscht rausgehen, weil ihm gesagt wurde: Haben wir nicht.“

Zu seinen Kunden zählt Dammers auch viele Handwerksbetriebe „Die Handwerker stehen hier morgens und decken sich mit Material ein.“ Entsprechend breit sortiert sind die Abteilungen. „In der Türen-Musterausstellung haben wir mehr als 100 Türgriffe“, nennt Dirk Dammers als Beispiel. Oder auch die Bodenbelege: „Diese Parkettvielfalt finden Sie sonst nicht.“ „Wir halten die Vergangenheit in Ehren, aber für die Zukunft leben wir“, zitiert der Geschäftsführer den Satz eines Politikers. Die Zukunft, das wird auch ein eigener Internetshop sein. „Wir wollen Kunden regional bedienen“, betont der Firmenchef. Im Umkreis von ungefähr 40 Kilometern werden dann bestellte Waren innerhalb eines Tages mit firmeneigenen Fahrzeugen geliefert.

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