Führungen in Moers Auf Geschichtsrallye durch die Grafenstadt

Moers · Stadtführerin Anne-Rose Fusenig hat eine neue Führung durch die Stadt Moers konzipiert. Die Tour mit Handpuppe Leon Fifikus ist für kleine und große Entdecker geeignet, die gerne Rätsel lösen. Am Ende gibt es Urkunden.

 Anne-Rose Fusenig (rechts) mit Handpuppe Leon Fifikus. Die Gästeführerin lädt Moerser ein, mit ihr auf Stadtrallye zu gehen. Unterwegs spielt sie die Handpuppe und informiert über die Besonderheiten der Stadt. Die Tour startet erstmals im Februar.

Anne-Rose Fusenig (rechts) mit Handpuppe Leon Fifikus. Die Gästeführerin lädt Moerser ein, mit ihr auf Stadtrallye zu gehen. Unterwegs spielt sie die Handpuppe und informiert über die Besonderheiten der Stadt. Die Tour startet erstmals im Februar.

Foto: Anne-Rose Fusenig

Wann wurde die evangelische Stadtkirche erbaut? Was bedeuten die goldenen Steine im Pflaster? Wo befindet sich das Klompeneck? Und was ist eigentlich die Nepix Kull? Leon Fifikus kennt die Antworten und weiß alles über die Moerser Geschichte. Ab Februar begleitet er interessierte Entdecker, Schulklassen und Familien auf einer Geschichtsrallye durch die Stadt Moers. Leon Fifikus ist eine große Handpuppe, die Stadtführerin Anne-Rose Fusenig auf ihrer neu konzipierten Tour durch die Grafenstadt spielen wird. Die Idee zur Stadtrallye entstand, als die Moerser Gästeführerin immer häufiger auf Schüler in der Altstadt, vorm Schloss oder am Kastellplatz traf, die auf ihren schulischen Stadterkundungen keine Antworten auf die Fragen ihrer Lehrer fanden. „Es kam sogar vor, dass sie bei der Stadtinformation um Hilfe baten. Die Mitarbeiter riefen dann mich an, damit ich die Lösungen per Telefon übermittele“, erinnert sich Anne-Rose Fusenig, die seit elf Jahren Besuchern die Historie und die Besonderheiten der Stadt Moers näher bringt. „Viele Lehrer kennen die Stadtgeschichte nur im Ansatz oder möglicherweise gar nicht.“ Die Gästeführerin entschloss sich, ein Konzept zu entwickeln, mit dem sie auch junge Menschen erreicht. Als Mittler wählte die Pädagogin eine Handpuppe, die sie auf dem Rundgang spielt. „Ich bin ja Mitglied in der Deutschen Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren und weiß daher, wie andernorts Stadtführungen gestaltet werden. Es gibt Gästeführer, die Comicfiguren einsetzen. Meine Wahl fiel auf die Handpuppe. Ich habe auf dem Neustadtfest erlebt, dass selbst Erwachsene sich in den Bann von Puppenspielern ziehen lassen.“

Leon Fifikus sieht wie ein kleiner Igel aus. Er begleitet die Rallye-Teilnehmer nicht nur von Station zu Station, sondern hat immer auch ein oder zwei Rätselfragen für sie parat, die es zu beantworten gilt. „Aus mehreren Buchstaben ergibt sich zum Schluss ein Lösungswort. Jeder Teilnehmer erhält nach erfolgreicher Tour dafür eine Urkunde und eine kleine Überraschung“, betont die Gästeführerin. Bei der Rallye werden Besonderheiten an Gebäuden und an Denkmälern in der Altstadt und im Schlosspark erkundet. Die Geschichte, warum das so ist, erklärt Fifikus in kurzweiliger Form. Weitere Informationen über die Stadt können die Teilnehmer natürlich während der Rallye erfragen. Startpunkt ist das Moerser Schloss. Weitere Stationen sind der Musenhof, die Nepix Kull, die Altstadt, der Neumarkt, die Steinstraße und das Klompeneck. Die Rallye endet immer an der evangelischen Stadtkirche. Unterwegs müssen die Teilnehmer mal ein wenig rechnen, einen Namen herausfinden oder mal etwas Besonderes suchen. Anne-Rose Fusenig führt seit elf Jahren Gäste durch Moers. Sie stammt ursprünglich aus Trier, einer geschichtsträchtigen Stadt. „Als wir aus beruflichen Gründen nach Moers zogen, habe ich mich zunächst aus Interesse mit der Geschichte der Stadt beschäftigt, die ja wie Trier auf römischen Grund entstanden ist.“ Viel erfuhr sie von älteren Moersern. Und schon bald folgten erste Schüler- und Besucherführungen.Heute hat sie zwölf verschiedene Stadtführungen im Programm: Bei „Wind aus West“ geht es zum Beispiel um die Befestigungsanlagen aus oranischer Zeit. Sie begibt sich mit den Besuchern auf die Spuren der Römer, erzählt von dem Zauber der Rosen im Schlosspark und von den Wildkräutern am Moersbach. Sie begleitet Besucher durch den Schlosspark und zu den Denkmälern der Stadt und bietet auch Baumführungen an. „Und zu Weihnachten geht es ums Brauchtum.“ Auf allen Führungen schlüpft sie in unterschiedliche Rollen und trägt entsprechende Gewänder. „Es macht mir große Freude, den Menschen das Einzigartige unserer Stadt zu vermitteln. Selbst die ganz alten Moerser sind überrascht, wenn sie doch noch etwas Neues auf einer der Führungen erfahren.“ Die von ihr konzipierte Stadtrallye ist auch für mobil eingeschränkte Besucher geeignet. Das hat eine erste Tour zur Probe gezeigt.

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