Klingelbeutel Auf die Worte des Täufers hören

Moers · Heute feiert die Kirche den die Geburt von Johannes, dem Täufer. Er hat Jesus im Jordan getauft (MK 1,9-11). Johannes ist, neben Jesus und Maria, der einzige Heilige, dessen Geburtstag in der katholischen Kirche gefeiert wird. Johannes begegnet uns in der Bibel als ein Mann, der ein Gewand aus Kamelhaaren trägt und von Heuschrecken lebt (Mk 1,6). Er kündigt uns ein neues Verhältnis mit Gott an und ruft zu Umkehr und Taufe (Mk1,1-4) auf. Er verweist auf Jesus, den Messias. Johannes kündigt den Wandel in der Geschichte Gottes mit den Menschen an. Der Name Johannes heißt übersetzt: Gott ist gnädig. Durch Jesus Christus ist der gnädige Gott erkennbar geworden. Auch feiern wir in diesen Tagen das Fest der Sonnenwende. Von diesem Tage an werden die Tage (Sonnenstunden) immer kürzer.

Die Kirchenväter wollten wohl die kosmologische Dimension des christlichen Glaubens ausdrücken, indem Sie diesen Festtag so datierten. Menschen früherer Generationen hatten hierzu noch einen größeren Bezug. So zum Beispiel gibt es in manchen Orten ein Johannesfeuer oder ein Johannesfest oder es gilt die Regel, dass man Spargel nur bis zum Johannestag essen soll. Auch wir leben in einer Zeit der Umbrüche und des Wandels. Wir beklagen den Werteverlust; der Klimawandel ist in aller Munde. Wir Menschen tun uns mit Veränderungen und Wandel schwer. Neigen wir doch oft dazu, nur den Schuldigen für die Veränderung zu suchen, statt die Veränderung kreativ zu gestalten. Hier kann es hilfreich sein, auf Johannes zu hören: "Sehet, das Lamm Gottes, dass hinwegnimmt die Sünde der Welt" (Joh 1,29).

RAINER OTTERSBACH, KRANKENHAUSSEELSORGER IN MOERS

(RP)
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