Auf dem Altmarkt in Moers Gemeinden verteilen jetzt Aschenkreuz „to go“

Moers · Zwischen 11 und 16.30 Uhr können sich Menschen jeder Glaubensrichtung von einem katholischen Seelsorger ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen lassen.

  Sie hatten die Idee (v.l.): Pfarrer Herbert Werth, Claudia Ortmann-Habrichs, Desirée Kaiser, Pfarrer Gerhard Fliß und Stefanie Schwarz.

Sie hatten die Idee (v.l.): Pfarrer Herbert Werth, Claudia Ortmann-Habrichs, Desirée Kaiser, Pfarrer Gerhard Fliß und Stefanie Schwarz.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Dem fröhlichen Karnevalstreiben der vergangenen Wochen folgt jetzt eine Zeit der Besinnlichkeit. In der katholischen Kirche lässt man sich dazu vielerorts traditionell am Aschermittwoch ein Kreuz aus der Asche eines zuvor geweihten Palmzweigs auf die Stirn zeichnen. Es gilt als ein  Zeichen der Vergänglichkeit, aber auch des immer wieder neu beginnenden Lebens und läutet eine 40-tägige Fastenzeit ein, die an die von Jesus Christus vor seiner Kreuzigung erinnern soll. Inzwischen nutzen aber auch viele Nichtkatholiken diese Zeit dazu, um zum Beispiel ihren Alkohol- und Zigarettenkonsum oder einige andere Konsumgewohnheiten bewusst zu reduzieren. Diese Menschen unabhängig von ihrer jeweiligen religiösen Ausrichtung anzusprechen, ist das Ziel einer Aktion, die an diesem Aschermittwoch zum ersten Mal von den beiden Gemeinden St. Josef und St. Martinus auf dem Moerser Altmarkt angeboten wird.

Unter dem Namen „Aschenkreuz to go“ können sich dort zwischen 11 und 16.30 Uhr Menschen jeder Glaubensrichtung von einem katholischen Seelsorger ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen lassen und damit ihrer ganz persönlichen Einstellung zum Tod und Leben Ausdruck geben. „Wir wollen die Menschen, die an diesem Tag in der Innenstadt unterwegs sind, damit neugierig machen und ihnen sozusagen im Vorübergehen unsere Aschermittwoch-Segnung anbieten“, erklärt der 2018 für das Dekanat Moers neu ernannte Pfarrer Herbert Werth. „Es ist nicht nur das Fasten des Leibes, das mit dem Aschermittwoch eingeleitet wird. Das kann auch ein zeitlich begrenzter Handy-Verzicht sein oder die Absicht, sich einmal ganz bewusst aus seinem normalen Alltagstrott heraus zu holen. Es geht um die Reflexion, wie ich mit meinem eigenen Leben und dem meiner Mitmenschen in Zukunft umgehen möchte und auch darum, wie ich mich damit unter den Segen Gottes stellen kann.“ Die Aktion „Aschenkreuz to go“ der beiden katholischen Gemeinden St. Josef und St. Martinus findet am Aschermittwoch bei jedem Wetter, im Notfall unter einem regensicheren Zeltdach und neben  einer wärmenden Feuerschale statt. Willkommen ist jeder, der den Wunsch hat, „sich seiner selbst und seines Tuns bewusst zu werden“, und sich darüber mit jemandem austauschen möchte. „Wir wollen damit jedoch niemandem etwas aufzwingen, sondern die Leute einfach nur etwas nachdenklicher machen“, sagt Werth. „Dabei können wir jedoch nicht nur darauf warten, dass die Menschen zu uns kommen, sondern müssen zukünftig von uns aus verstärkt auf sie zugehen.“

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