Interkulturelles Nachbarschaftsnetzwerk Auch in Corona-Zeiten: Hilfe aus Moers für Rumänien

Moers · Seit 2015 schickt das Interkulturelle Nachbarschaftsnetzwerk 55+ regelmäßig Transporter nach Sacueni. Jetzt ist wieder ein Lkw gestartet. Die Ehrenamtler wurden vorab auf Corona getestet.

          Sobald genug Spendengüter gesammelt sind, wird ein Lastwagen mit den Kartons beladen und nach Rumänien geschickt.

Sobald genug Spendengüter gesammelt sind, wird ein Lastwagen mit den Kartons beladen und nach Rumänien geschickt.

Foto: Julia Hagenacker

Die Hilfe kommt auf Rädern: In der vergangenen Woche hat sich ein weiterer Lkw von Moers aus in Richtung Rumänien auf den Weg gemacht – bis zum Rand beladen mit Hilfsgütern. Vorher wurden alle Ehrenamtler der Rumänienhilfe des Nachbarschaftsnetzwerkes 55+ in Meerbeck per Schnelltest auf eine mögliche Infektion mit dem Corona-Virus überprüft. Die Tests wurden von der Firma Nal von Minden und der Linden-Apotheke in Meerbeck kostenfrei zur Verfügung gestellt. Anschließend hieß es: Freie Fahrt für das Hilfsprojekt, das nunmehr seit sechs Jahren besteht.

Als Wolfgang Angerhausen, Projektleiter des Interkulturellen Nachbarschaftsnetzwerkes 55+ in Meerbeck, nach seinem Besuch im Januar 2015 in der rumänischen Kleinstadt Sacueni nach Moers zurückkehrte, war er schockiert. Die Eindrücke über die Zustände vor Ort hatten sich eingebrannt. Gemeinsam mit einer Gruppe von Ehrenamtlern war Angerhausen in den Kreis Bihor gereist. Die Gruppe traf dort auf Menschen ohne Arbeit, Geld, Perspektiven und Lebensmut. „Eine junge Familie mit zwei Kindern lebt von 50 Euro Hilfe im Monat“, sagt Angerhausen „Die Zustände machten uns sprachlos.“

Alle waren sich damals einig, dass sie helfen wollen. Aus diesem ersten Gedanken formierte sich die Rumänienhilfe des Nachbarschaftsnetzwerkes 55+, das in den Folgejahren Hilfstransporte mit Grundnahrungsmitteln wie Nudeln, Reis, Mehl, Margarine aber auch Kleidung, Betten, Matratzen, Hygieneartikel, Geschirr, Spielzeug und viel mehr nach Sacueni rollen ließ. Darüber hinaus haben die Meerbecker nachhaltige Hilfsprojekte in Sacueni angekurbelt. Dazu gehören neben anderem ein Waschsalon, eine Werkstatt und die Einrichtung eines Gemeindegartens.

Die Waren werden von 15 Helfern abgeholt. Mittlerweile steht dazu ein für 1 Euro gespendeter VW Caddy zur Verfügung. Dann werden die eingesammelten Hilfsgüter in der Sci-Gemeinschaftsschule in Repelen vor- und aussortiert, in Kisten verpackt und diese beschriftet. Dort stapeln sich dann die Kartons fast bis zur Decke.

Sobald genug Spendengüter gesammelt sind, wird ein Lastwagen mit den Kartons beladen und nach Rumänien geschickt. Der Transport wird jedes Mal von zwei Mitgliedern der Rumänienhilfe begleitet. Sie überprüfen vor Ort die Vollständigkeit der Ladung und kümmern sich mit um die Verteilung. Damit soll gewährleistet werden, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.

Info Wer mithelfen und/oder spenden möchte, kann sich an das Interkulturelle Nachbarschaftsnetzwerk 55+ in Moers-Meerbeck, Bismarckstraße 35b, Telefon 02841 5182066 wenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort