Moers Asberger sammeln Eier und Würstchen

Moers · Es hat schon Tradition, dass die Bürger durch den Ort ziehen, um für Kleinfastnacht zu sammeln.

 Die Asberger öffneten diesen Besuchern gerne die Türen: Mitglieder der Asberger Bürgergemeinschaft sammelten für Kleinfastnacht.

Die Asberger öffneten diesen Besuchern gerne die Türen: Mitglieder der Asberger Bürgergemeinschaft sammelten für Kleinfastnacht.

Foto: Klaus Dieker

Gut gelaunt zogen am Samstag 40 Narren durch Asberg, um zu "hamstern". "Enn Asberg sind die Quetschen riip, För enne Penning krig me Fief", sangen sie, nachdem die Anwohner ihre Haustüten geöffnet hatten. "An Dag do sammele wie die Wörschkes, ok Eier paasen in da Körpchen." Für die Narren, die parallel in zwei Gruppen sammelten, war es diesmal einfacher, die Asberger zu finden, die zur Kleinfastnacht einen jecken Besuch abgestattet haben wollten. Sie hatten Kärtchen an ihre Haustüren geklebt, die von Mitgliedern der Asberger Bürgergemeinschaft an alle Haushalte verteilt worden waren. Einige hatten außerdem ihre Fenster mit fratzenhaften Masken und bunten Luftschlangen dekoriert. "Das System mit den Kärtchen funktioniert gut", freute sich Frank Eichholz. Er ist Vorsitzender der Bürgergemeinschaft, die 2014 die Tradition aufleben ließ, die 34 Jahre lang unterbrochen gewesen war, am Samstag vor dem Nelkensamstag ab dem späten Vormittag Eier und Würstchen zu sammeln, um sie abends bei einer kostenlosen Karnevalsfeier im Haus Engeln, zu der jeder kommen kann, gemeinsam zu essen.

"Im vergangenen Jahr sind wir überall so nett empfangen worden", erzählte Irmi Willems, als sie und 15 weitere Narren von einem Hausherrn in der Straße "Am Burgfeld" mit einem kühlen Bier empfangen wurden. "Dieses Jahr ist es wieder so." Wie viele Asberger, hatte der Hausherr draußen schon auf die kostümierten Bürger gewartet, die ihre Beute in Körben und Bollerwagen verstauten. Außerdem nahm er einen Kronkorken-Orden ab, den es in diesem Jahr zum ersten Mal gab. Dieser ist als Figur aus gezackten Flaschenverschlüssen hergestellt. Der Erlös von fünf Euro ist für das Asberger Ehrenmal bestimmt, das gegenüber der Einmündung der Drususstraße liegt. Es soll im Laufe des Jahres als Mahnmal für die Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung erneuert werden.

Dabei konnten die Hausbesitzer an diesem Samstag draußen warten, weil es trocken und frühlinghaft warm war. Das war bei der dritten Kleinfastnacht vor einem Jahr anders gewesen, als es den ganzen Tag geregnet hatte. "Beim letzten Mal war ich bis auf die Knochen durchnässt", erzählte Ernst Nellen. "Ich war durchgefroren. Ich habe mein Kostüm gewechselt, bevor ich abends ins Haus Engeln gegangen bin." Er ist nicht nur Narr, sondern auch stellvertretender Vorsitzender des Obst- und Gartenbaubauvereins Asberg, der zusammen mit der Karnevalsgesellschaft Humorica den Kern der Asberger Bürgergemeinschaft bildet.

Den Tag ließ er, wie 200 Asberger, am Abend mit dem gemeinsamen und mit einer kleinen Fastnachtveranstaltung im Haus Engeln ausklingen.

(got)
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