Moers Asberg: Mit den Römern zum Kulturerbe

Moers · Der niedergermanische Limes soll zum Weltkulturerbe ernannt werden - und Moers davon kräftig profitieren. Das hofft zumindest der Verein Castra Asciburgium. Die Mitglieder wollen nun in der Politik für ihr Anliegen werben.

 Thomas Maas (2.v.r.), hier mit Jürgen Sommerfeld vom Fachdienst Grünflächen, Denkmalpflegerin Gudrun Rapp, und Roland Lietzow an der Fundstelle, will das Bewusstsein der Bürger für das römische Erbe stärken.

Thomas Maas (2.v.r.), hier mit Jürgen Sommerfeld vom Fachdienst Grünflächen, Denkmalpflegerin Gudrun Rapp, und Roland Lietzow an der Fundstelle, will das Bewusstsein der Bürger für das römische Erbe stärken.

Foto: Klaus Dieker

Es war die Zeit, als Rom zur alles beherrschenden Macht in der damals bekannten Welt wurde. Augustus legte den Grundstein für das römische Kaiserreich, immer neue Länder wurden erobert, die Grenzen ausgedehnt.

Rund 2000 Jahre ist es her, das auch am Niederrhein römische Soldaten stationiert wurden, um die Grenze vor dem Einfall germanischer Stämme zu sichern. Ebenso wie der niedergermanische Limes als befestigte Grenzanlage. Auch in Moers hat diese Zeit der Jahre um Christi Geburt und der folgenden Jahrzehnte ihre Spuren hinterlassen. Besonders viele Funde gibt es rund um Asberg, das damals nach Asciburgium hieß und 500 Reitersoldaten beherbergte.

Die Relikte aus dieser Zeit würden die Mitglieder des Vereins Castra Asciburgium gerne wieder sichtbar machen - und so sowohl einen touristisch interessanten Punkt anbieten als auch weitere Forschungen ermöglichen. Der Vorsitzende Thomas Maas betont: "Das steht bei allen Bemühungen im Vordergrund". Und die sollen nun, wo der niedergermanische Limes wieder in die Schlagzeilen gerät, deutlich intensiviert werden.

Wenn alles nach Plan läuft, dann könnte es 2019 so weit sein mit der gemeinsamen Bewerbung von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und den Niederlanden, den Limes bei der Unesco als Weltkulturerbe anzuerkennen. "Das wäre doch eine richtig große Sache, wenn Moers dann ,Weltkulturerbe' auf seine Straßenschilder schreiben könnte", sagt Maas. "Deshalb regte Castra Asciburgium schon öfter die Erstellung und Umsetzung eines museumspädagogischen Konzeptes bei Politik und Verwaltung der Stadt Moers an", sagt Maas.

Als nächsten Schritt will Castra Asciburgium seine Arbeit rund um das Asberger Erbe aus der Antike in den Gremien der Räte der Städte Moers und Duisburg vorstellen. Gleichzeitig will man Politik und Verwaltung als Partner zur Seite stehen. "Wir hoffen, dass wir da als mögliche Partner stärker wahrgenommen werden", sagt Maas - die Ehrenamtler des Vereins stehen jedenfalls bereit und haben auch schon erste Ideen. Einen jährlichen "Tag des Limes" zum Beispiel.

Was die Mitglieder nicht wollen: Einen zweiten archäologischen Park nach Xantener Vorbild aufbauen - auch das betont Maas. "Aber an markanten Punkten auf das römische Erbe hinzuweisen und die Geschichte so den Bürgern näher zu bringen", das wäre ein erster Schritt. "Da ist noch viel zu tun im Bereich Asberg", ist sich Maas sicher.

Erste positive Signale gibt es bereits aus Richtung der CDU. Die hat gerade eine Anfrage an die Verwaltung veröffentlicht, in der es um den Umgang mit dem historischen Erbe der Römer geht.

Der Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl schreibt darin: "Moers muss seine vielfältigen touristischen Potentiale stärker entwickeln, besonders die Funktion als Eingangstor zum Niederrhein. Ziel der Anfrage ist, in eine konzeptionelle Entwicklung auch des ,Römer,-Tourismus zu kommen." Die Stadt gehe das Thema Tourismus "zu zaghaft an", sagt Brohl, "obwohl Moers alles bietet, was eine Tourismusstadt braucht. Hier wollen wir als CDU deutliche Verbesserungen."

Der Asberger CDU-Ratsherr Roland Lietzow ergänzt mit Blick auf Asciburgium und die zum Limes gehörige Römerstraße: "Diese erste Ansiedlung war eine Grundlage für die spätere Stadt Moers. Wir sollten diesen Teil auch entsprechend touristisch ins Bewusstsein rufen, entwickeln und vermarkten."

(RP)
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