Moers Arbeitskreis gegen rechte Gefahr

Moers · Eine rechte Szene gibt es in Moers nicht. „Zumindest nicht solch eine wie in einigen Ruhrgebietsstädten oder in rechtsrheinischen Orten des Kreises Wesel“, hielt Horst Grundmann von der Kreispolizeibehörde Wesel vorgestern im Kriminalpräventiven Rat fest. Dennoch wird sich in der Grafenstadt ein Arbeitskreis konstituieren, der ein Konzept erarbeitet, wie mit dem Phänomen Rechtsradikalismus umzugehen wäre – wenn es denn wieder einmal akut wird. „Damit nicht, wie damals bei den geplanten Nazi-Aufmärschen, alle aufgeschreckt wie die Hühner herumlaufen“, erklärt Claus Peter Küster von der FBG Fraktion.

Der Arbeitskreis, der sich bereits am 30. August traf, besteht aus Vertretern der islamischen Vereine, der Polizei, der Justiz und der Parteien. „Wir suchen noch Bürger, die mitmachen“, ruft Cemil Mayadali vom Internationalen Kulturkreis Moers (IKM) interessierte Moerser auf, sich zu melden.

Um den Sicherheitsaspekt geht es auch bei der Diskussion um eine mögliche zusätzliche „Dienstgruppe“ innerhalb des Ordnungsamtes: Sechs Personen könnten mit Überwachungs- und Beratungsaufgaben im Park oder im Innenstadtbereich betraut werden, skizzierte Bürgermeister Ballhaus das Modell. Bei diesen zusätzlichen Ordnungskräften könnte es sich um Arbeitslose handeln. Dann würde diese Maßnahme nämlich bis zu 75 Prozent bezuschusst. „Es würde sich um Menschen älteren Kalibers handeln“, so Ballhaus. Eine Aufgabe der Ordnungskräfte könnte zum Beispiel sein, grillende Leute im Park auf die vorschriftliche Entsorgung hinzuweisen oder auch Radfahrer an die Verkehrsregeln zu ermahnen. Eine Entscheidung über diese Dienstgruppe fällt nicht vor April 2008. Die ausgewählten Personen müssten besonders gut ausgewählt und geschult werden. „Da Langzeitarbeitslose selbst Probleme haben, sind nicht alle als Ordnungskräfte geeignet“, so ein wichtiger Einwurf.

(RP)
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