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Moers Anstiften zur Menschlichkeit

Moers · Anerkennung für soziales Engagement: Der Bunte Tisch Moers vergab den Preis „Bunter Stift“ an den CDU-Sozialpolitiker Norbert Booms und an Gerda Scharf vom Flüchtlingsrat.

Begegnung und Austausch der Kulturen in Moers hat sich der Verein „Der Bunte Tisch“ auf die Fahnen geschrieben. Begegnung und Austausch wurden am Freitag verwirklicht, als der Verein zur Preisverleihung des Bunten Stiftes in das evangelische Gemeindehaus in Meerbeck eingeladen hatte. Bisher wurden Menschen, Organisationen oder Einrichtungen in Moers ausgezeichnet, die sich besonders für die Belange der Bunten Tisches verdient gemacht haben. In diesem Jahr ist der Vorstand von dieser Praxis abgewichen: Mit dem Bunten Stift wurden 2007 zwei Menschen geehrt, die sich ihr Leben lang für Benachteiligte und Fremde eingesetzt haben: Norbert Booms, ehemaliger CDU-Ratsherr und Sozialpolitiker, sowie Gerda Scharf, langjährige Mitstreiterin im Flüchtlingsrat Moers.

Miteinander der Kulturen

Pfarrerin Barbara Weyand begrüßte die Gäste, darunter Ex-Bundesminister Dr. Jürgen Schmude, die beiden stellvertretenden Bürgermeisterinnen Erika Scholten und Ute-Maria Schmitz und weitere Ratsmitglieder. Sie unterstrich, dass es ihr nicht nur um einen freien Saal für eine Feier ging. Ihr war es ein Herzensanliegen, dass Christen Frieden und ein respektvolles Miteinander der Kulturen vorleben. Erika Scholten überbrachte Grüße, Dank und Anerkennung von Stadt und Rat für Preisträger wie Preis-geber. Vorsitzender Amar Azzoug konnte auf ein gutes Jahr für den Bunten Tisch verweisen.

Die Laudatio auf Norbert Booms hielt Ditmar Jakobs, Geschäftsführer der Enni. Er empfand es als Balsam für seine Seele, sich mal nicht für gestiegene Energiekosten rechtfertigen zu müssen, sondern einen Menschen zu ehren, der sich für Nichtsesshafte und Migranten ein- gesetzt habe. Der „Mister SKM“, ein Inbegriff des Sozialarbeiters, sei schlechthin der ideale Preisträger. Es sei ein Wunder, dass Booms erst jetzt und nicht schon viel früher den Preis bekommen habe.

Das Wirken von Gerda Scharf wurde von Gisela Stoll vom Flüchtlingsrat in einer sehr persönlich geprägten Rede gewürdigt. Sie erinnerte sich gerne an diese „bunte Gruppe von Menschen“ und die „turbulenten Jahre“, in denen sich der Flüchtlingsrat unermüdlich für Flüchtlinge und Asylbewerber einsetzte. Sie vergaß auch nicht die heftigen Kontroversen mit dem Rathaus. Gerda Scharf baute die Kleiderkammer in Vinn auf, führte viele Flüchtlinge durch das Labyrinth der Bürokratie, organisierte Jobs und – wenn nötig – Telefonketten. Sie backte wahre Kuchenberge, mit denen sie ein wenig Süße in das Leben der Menschen in Abschiebehaft brachte. Nach einem überaus schmackhaften libanesischen Buffet lauschte eine bunte Zuhörerschar der Stuttgarter Autorengruppe 79. Sergio Vesely spielte Gitarre und Urs M. Fiechtner rezitierte Gedichte von Pablo Neruda.

(RP)
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