Moers Ankläger fordert lange Haft für Messerstecher

Moers · Die Staatsanwaltschaft hat am Montag für Firat D. wegen versuchten Totschlags eine Gefängnisstrafe in Höhe von drei Jahren und neun Monaten gefordert. Der 24-Jährige hatte zugegeben, am 29. Dezember 2010 einen abgewiesenen Gast der Moerser Disco PM mit einem Messer schwer verletzt zu haben.

D. gehörte wie die beiden Mitangeklagten zum Einlasspersonal der Diskothek. Sein Onkel Ertac K. hat sich nach Ansicht der Ankläger an der Attacke gegen das Opfer beteiligt und zugetreten. Er soll wegen gefährlicher Körperverletzung 28 Monate ins Gefängnis. Für den Dritten auf der Anklagebank, Mustafa A. (33), wurde ein Jahr auf Bewährung gefordert. Die Verteidiger von D. und K. plädieren jeweils auf eine Bewährungsstrafe.

Der 24-Jährige war über den Mitangeklagten Ertac K. (32) an den Türsteher-Job gekommen. Firat D., der in Oberhausen aufgewachsen ist, hatte kurz vor der Abschlussprüfung eine Lehre als Gebäudereiniger abgebrochen. Eigentlich habe er Altenpfleger werden wollen. Firat D. war einmal wegen eines Drogenverstoßes und eines Verkehrsdeliktes polizeilich in Erscheinung getreten.

Die Mitangeklagten sind diesbezüglich unbeschriebene Blätter. Als D. im Frühjahr 2010 mit dem Job in der Disco begann, sei er nicht speziell eingewiesen worden, was bei einer Auseinandersetzung zu tun sei, sagt er. Ausbildung, Wochenend-Kursus? Fehlanzeige. Allerdings wusste Firat D., dass das Tragen von Waffen absolut verboten war. "Ich hatte immer Angst, dass ich angegriffen werde", erklärte er, warum er immer ein Faustmesser bei sich getragen habe.

(RP)
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