Stadtkirche Moers Ein Zaun mit Dingen, Ideen und Vorschlägen, die Mut machen

Moers · Trotz ausfallender Veranstaltungen möchte die Gemeinde für die Menschen da sein.

 Am Mutmacherzaun dürfen Tüten mit Dingen und Ideen deponiert werden, die andere Menschen im Krisen-Alltag erfreuen.

Am Mutmacherzaun dürfen Tüten mit Dingen und Ideen deponiert werden, die andere Menschen im Krisen-Alltag erfreuen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Mut machen und eine helfende Hand reichen in der Zeit der Kontaktsperre – das ist der Wunsch des SPD-Politikers Ibrahim Yetim. „Mir geht es um die Familien, denen jetzt die Ideen ausgehen, wie sie ihre Kinder beschäftigen können“, sagte Yetim am Donnerstag. Seine Idee, einen Mutmacher-Zaun zu installieren, fand bei Stadtkirchen-Pfarrer Torsten Maes Zuspruch. „Das kann ein kleiner Ersatz sein für die Offene Kirche, mit der wir normalerweise an den Markttagen zum Innehalten einladen“, erzählte Maes. Denn trotz ausfallender Veranstaltungen möchte die Gemeinde für die Menschen da sein. So soll die Mutmacherzaun-Aktion bis Ende April immer an den Markttagen von 9 bis 13 Uhr stattfinden.

Dem Aufruf, Tüten mit Geschichten, Grüßen oder Spielideen zu gestalten, waren einige Gemeindemitglieder gefolgt. Und so war der zwölf Meter lange Bauzaun bereits am Donnerstagmorgen gut bestückt. Malermeister Volker Marschmann hat ihn vor dem Portal der Stadtkirche aufgestellt, inklusive zweier großer weißer Tafeln. Sie rahmen den Zaun zu beiden Seiten mit dem Hoffnungssymbol des Regenbogens ein. Darunter dürfen Grüße, Wünsche, Klagen und Gebete geschrieben werden.

Yetim möchte Familien zu gemeinsamen Aktivitäten animieren. Er hat eine Tasche mit einem Salzteigrezept und Zutaten vorbereitet. Eine Bastelidee, die vielleicht etwas in Vergessenheit geraten ist: Mit einfachen Zutaten entsteht eine Knetmasse, die im Backofen aushärtet und dann bemalt werden kann. Auch Yetims zweite Spielidee ist „retro“: Hüpfspiele, die mit Kreide auf die Straße gemalt werden. „Das haben wir früher alle gemacht“, so der Politiker. Draußen zu spielen, sei schließlich eine gute Idee, genauso wie radfahren und spazierengehen.

Barbara Folkerts hat eine österliche Bastelidee mit Botschaft vervielfältigt. Nach dem Motto: „Bleibt zuversichtlich und haltet die Ohren steif!“ regt sie an, ein „Stimmungshäschen“ zu basteln, dessen Ohren mittels einer Briefklammer bewegt werden können und so der Familie die momentane Laune anzeigen. Da Folkerts sich bei den Grünen engagiert, versteht sich von selbst, welche Farbe ihre Hasen haben. Die gute Tat mit etwas Werbung zu verbinden, bietet sich an. Aber es gibt auch rein private „Wunsch-Tüten“, mit Segenswünschen oder Kopien von Geschichten zum Vorlesen. Sogar Stofftaschen mit Malblock und Buntstiften wurden gespendet.

Aus den Kindergärten der Kirchengemeinde hat Torsten Maes die Idee aufgegriffen, mit Kindern Steine zu bemalen und sie auf das Mäuerchen vor der Kirche zu legen. Als Zeichen der Verbundenheit. Und für Ostersonntag lädt er die Menschen ein, an der Kirchentür ein Osterlicht mitzunehmen.

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