Karnevalsauftakt So lief der Rathaussturm in Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn · Die Möhnen trotzten an Altweiber den Verteidigungsversuchen von Bürgermeister Ralf Köpke und eroberten das Rathaus in Neukirchen-Vluyn. Trotz Baustellentarnung gelang ihnen der Triumph. Der Höhepunkt wird am Montag mit einem Umzug von Neukirchen nach Vluyn erwartet.

Altweiber Neukirchen-Vluyn 2024: Rathaussturm - die Bilder
17 Bilder

So schön war der Möhnensturm aufs Rathaus

17 Bilder
Foto: Jakob Klos

Auch wenn das Rathaus in Neukirchen-Vluyn an Altweiber offiziell um 12 Uhr die Schotten dichtmachte, hielt das die Möhnen nicht auf. Mit zwei Bussen reisten knapp 90 von ihnen an, unterstützt vom Trommlerkorps der Neukirchen-Vlü-Ka-Ge Rot-Weiß 1952 und den KG Blau-Weissen Funken Neukirchen-Vluyn „Ich glaube, wir haben verloren“, erkannte ein Rathaus-Mitarbeiter richtig.

Zwar hatte sich Bürgermeister Ralf Köpke mit seiner Mannschaft gegen diese feindliche Übernahme gewappnet und Verteidigungsstrategien entwickelt. Kurzerhand hatte er das Rathaus jedoch zur Baustelle erklärt und für seine Mannschaft Bauarbeiterkluft inklusive Schutzhelme angeordnet. Schilder mit Betretungsverbot speziell für Möhnen prangten im Eingangsbereich oder wurden von Rathaus-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochgehalten. Auch das Absperren der Treppen mit Flatterband nutzte nichts. Als Bauleiter gab sich Köpke noch siegesgewiss: „Wir verteidigen das Rathaus. Bei uns gibt es nichts zu holen. Der Haushalt sieht ganz schlecht aus. Den wollt ihr sicher nicht haben“, meinte er zur Abschreckung und empfahl: „Ihr könnt nach Hause gehen!“ Von wegen! Mit ihrem Schlachtruf „Wir wollen an den Schlüssel ran“, mobilisierten die Frauen ihre Kräfte und enterten die Treppe.

Bauleiter Köpke hatte das Nachsehen. Er musste angesichts der weiblichen Übermacht kapitulieren. Die Möhnen stürmten das Rathaus und übernahmen die Macht in Windeseile. Triumphierend hielten sie die ergatterten Rathausschlüssel hoch. Denn das Rathaus bekommt eine Brandschutzsanierung und wird sich in eine Baustelle verwandeln. Eine wehrhafte Steilvorlage für die Rathausmannschaft. „Unser Motto lautet deshalb NV 2.0“, meinte Christa Both zur jecken Baustelle.

Die Möhnen stürmten das Rathaus in Neukirchen-Vluyn. Ihr Ziel: Keiner sollte in die obere Etage kommen.

Die Möhnen stürmten das Rathaus in Neukirchen-Vluyn. Ihr Ziel: Keiner sollte in die obere Etage kommen.

Foto: Jakob Klos

Wie schon im vergangenen Jahr bot das Foyer genügend Platz für das närrische Treiben. Gemeinsam schunkelten sich die Mitglieder der beiden Karnevalsgesellschaften mit dem Bauarbeiterteam des Rathauses in der Guten-Laune-Skala ganz nach oben. Auch wenn es seit dem Vormittag in Strömen regnete, die Möhnen ließen sich von nichts abhalten. Schon am Morgen hatten sie sich getroffen und waren gemeinsam durch die Geschäfte gezogen. Am Nachmittag feierten sie im Füllort wie in der Kulturhalle ihren gemeinsamen Sieg. Höhepunkt ist am Montag der Umzug von Neukirchen nach Vluyn.

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort