Moers Alle lieben Moritz

Moers · Das Puppentheater „Bauchkribbeln“ führte im Moerser Schloss mit Handpuppen die Geschichte von dem Schlosspark-Hasen Moritz von Oranien und seinen Freunden auf. Damit wurden die Figuren aus Diana Finkeles Buch mit Jürgen Pankarz’ Illustrationen lebendig.

Hätten die Franzosen Moritz von Oranien erwischt, als er sie per Köttel-Katapult mit im Schlosspark aufgesammelten Hasenkötteln beschoss, wäre er längst als Hasenrücken Burgunder Art mit Thymian, Rosmarin, Rotwein und Dijonsenf im Topf gelandet. Haben sie aber nicht, und deshalb ist Moritz in die Geschichte eingegangen. Besser gesagt, in die Moerser Stadtgeschichte. Im Rahmen der Sonderausstellung für Kinder im Grafschafter Museum hat Martina Burkandt von der Puppenbühne „Bauchkribbeln“ die Stadtgeschichte „Schlosspark-Hase Moritz von Oranien und seine Freunde” auf die Puppenbühne geholt.

Buch für die Bühne bearbeitet

Dafür arbeitete sie das Buch zur Sonderausstellung zur Bühnenfassung um. Die ersten beiden Vorstellungen hat das Museum am Sonntag den Besuchern geschenkt, denn: „Die gehörten eigentlich zu unserem Eröffnungsprogramm der Sonderausstellung am 29. Juni”, erkärte Museumsleiterin Diana Finkele, „denn zu jeder neuen Ausstellung ist der Eintritt am ersten Tag frei.” Wegen Krankheit musste der Auftritt des Hasen Moritz allerdings um einige Wochen verschoben werden, und die Gratis-Vorstellungen sollte dem Publikum nicht vorenthalten werden. Der Hase Moritz, die Ente Andreas de Miranda, Fritz von Schwan und die Schnecke Fréderic erzählen als kuschelige Handpuppen in Kürze, wer warum und gegen wen in der Grafenstadt gekämpft hat. Das klappt auf der Puppenbühne erstaunlich gut. Das obligatorische „Seid ihr auch alle da?” wandelt Moritz kurzerhand in: „Hey, seid ihr etwa Spanier?” um und ist erleichtert, dass ihm nur die Kinder auflauern. Nachdem Langohr Moritz sich dann endlich in der Grafenstadt breit gemacht hat und wie zu Hause fühlt, trifft er hier doch noch einen „gefährlichen Spanioletten”, der dann doch gar nicht so gefährlich ist. Ente Andreas de Miranda will nämlich lieber seine Ruhe, als noch einmal mit klebrigem Möhrchenbrei beschossen zu werden. Zusammen finden sie eine Lösung, wie die abgebrannte Altstadt wieder aufgebaut werden kann. Die hatte Moritz nämlich durch ein Missgeschick in Schutt und Asche gelegt. Seine Pfeife war ihm auf einen Strohballen gefallen. Das Kinderstück vor zauberhafter Schlosskulisse können schon Fünfjährige verstehen. Aber nicht nur die, sondern auch ihre Eltern haben die Premiere am Sonntag mit Spannung verfolgt.

(RP)
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