Charity-Aktion Bewegen hilft – Jetzt erst recht

Moers · Guido Lohmanns Aktion geht ins achte Jahr. Das Programm vom 7. bis zum 22. August musste coronabedingt abspecken. Dennoch enthält „Bewegen hilft“ 2020 etliche sportlich-spaßige Programmpunkte.

 Start der Aktion „Bewegen hilft“ im Freibad Solimare: An den Hanteln (von links) Stefan Krämer (Enni), Sonja Volkmann, Guido Lohmann (Bewegen hilft), Lutz Hormes (Enni), Monika Lohmann (Bewegen hilft) und Ruth Scheuvens (Systemische Hilfen Niederrhein).

Start der Aktion „Bewegen hilft“ im Freibad Solimare: An den Hanteln (von links) Stefan Krämer (Enni), Sonja Volkmann, Guido Lohmann (Bewegen hilft), Lutz Hormes (Enni), Monika Lohmann (Bewegen hilft) und Ruth Scheuvens (Systemische Hilfen Niederrhein).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Guido Lohmanns Bizepse sind beachtlich. Im Armdrücken möchte man sich nicht unbedingt mit ihm messen. Und die Muckis werden weiter wachsen und an Kraft gewinnen: 60.000 Kilo Eisen, also sechs Tonnen, will er zwischen dem 7. und 22. August in die Höhe stemmen. Natürlich nicht auf einmal, das schafft nicht mal ein Lohmann, sondern auf einzelne Trainingshäppchen verteilt. Das macht er nicht nur, weil es ihm Freude bereitet und ihn fit hält, sondern weil er hofft, dass Menschen ihn unterstützen und zum Beispiel für jedes Kilo oder jede Tonne einen Geldbetrag spenden.

Jawohl, es ist wieder „Bewegen hilft“-Zeit. Im Jahr 2013 hat Lohmann die Aktion gestartet, aus einer spontanen Idee heraus, wie er am Freitag sagte. Weil Lohmann nicht nur Chef der Volksbank Niederrhein ist, sondern auch ein großer Motivator – also jemand, der dem Wortsinne nach die Menschen in Bewegung bringt –, hat sich daraus die vermutlich größte private Charity- (also Wohltätigkeits-)Aktion am Niederrhein entwickelt. Fast 600.000 Euro Spenden hat sie bisher eingebracht. Allein im vergangenen Jahr waren es 105.000 – ein Rekord in der „Bewegen hilft“-Geschichte. Profitiert haben von dem Geld bisher 75 soziale und karitative Einrichtungen und Vereine in der Region.

Eine neue Bestmarke erwartet Lohmann in diesem Jahr nicht. Schuld daran ist – na was wohl, in diesen Zeiten? „Wir sind von Corona regelrecht überfahren worden“, sagte er. Zwischendurch habe die ganze Aktion auf der Kippe gestanden. Aber karitative Einrichtungen stünden gerade jetzt, in der Corona-Krise, vor besonderen Herausforderungen. Die Spendenbereitschaft habe nachgelassen, auch weil Firmen durch die Krise in finanzielle Nöte geraten sind. Und Fördervereine, die sonst zum Beispiel durch Sommerfeste Geld in die Kasse kriegen, schauen in die Röhre, weil alle Veranstaltungen ausfallen müssen. Deshalb will „Bewegen hilft“ 2020 auch ein Zeichen setzen. „Jetzt erst recht“, sagte Lohmann. „Das Leben geht weiter.“

Das Aktionsprogramm musste aber coronabedingt abspecken. Ein Schwimmevent im Solimare und Training im Sportstudio mit Promis wurden beispielsweise gestrichen. Dennoch enthält „Bewegen hilft“ 2020 etliche sportlich-spaßige Programmpunkte, die den Kreislauf in Schwung bringen und hoffentlich viele Sponsoren finden. Zum Beispiel ein Charity-Abendessen im Café Jedermann, eine Schnick-Schnack-Schnuck-Kreismeisterschaft, ein Dartturnier „Glückauf“ mit dem Moerser Altbürgermeister Norbert Ballhaus oder auch eine große Aktion der Moerser Feuerwehr, deren Einzelheiten noch geheim sind. Freuen darf man sich auch auf einen persönlichen Lieferdienst von Waren aus dem Moerser Unverpackt-Laden „Tante Pati“. Er erfolgt klimafreundlich per Lastenfahrrad durch Lohmann, den Landratskandidaten Ingo Brohl und Julia Zupancic (CDU). Und das Moerser Unternehmen „Systemische Hilfen Niederrhein“ will Menschen mit Fitnesstrackern ausstatten und zum Kalorienverbrauch anspornen. Für jede verbrannte „Aktivitätskalorie“ spendet das Unternehmen mindestens einen Cent.

Daten und nähere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten der Aktion werden zeitnah folgen. Sie sind dann auch der Internetseite www.bewegenhilft.de sowie dem Facebook-Auftritt der Aktion zu entnehmen. Wer nicht nur Geld spenden will, sondern selbst sportlich unter dem Motto „Bewegen hilft“ unterwegs ist, ist dazu eingeladen, ein kleines Video zu drehen und es per Mail an die Aktion zu schicken (bewegenhilft@mail.de). Es wird dann im Internet veröffentlicht.

Zu den vielen Unterstützern Lohmanns zählt die Enni. „Jeder sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegen“, sagte deren Chef Stefan Krämer. Ein Gewinn an Lebensqualität und Fitness sei die Folge. Fitte Menschen hätten nicht zuletzt die Chance, besser durch eine Infektion zu kommen. „Und wenn ein guter Zweck dazukommt, ist das eine Win-win-Situation.“

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