Moers Ärger um Raser und Müll in Meerbeck

Moers · Die SPD wollte von den Besuchern des Marktes in Meerbeck wissen, wo den Bewohnern des Ortsteils der Schuh drückt. Müll, Hundehaufen, Raser und die Schließung alteingesessener Geschäfte bereiten offenbar die größten Probleme.

Kalt war's und anfangs auch noch unangenehm neblig. Nicht gerade die beste Voraussetzung für eine politische Freiluftaktion, wie sie der SPD-Ortsverband Rheinkamp am Samstag in Moers-Meerbeck durchführte. Ausgestattet mit dicken Winterjacken und etlichen Thermoskannen heißen Kaffees standen die beiden sozialdemokratischen Moerser Ratsmitglieder Anja Reutlinger und Reinhard Weichelt sowie die Weseler Kreistagabgeordnete Gabriele Gerber-Weichelt den Besuchern des Meerbecker Wochenmarktes drei Stunden lang für ihre bürgerlichen Beschwerden und Anregungen zur Verfügung. "Wir wollten unser Ohr einfach mal ins Volk hängen und hören, wo den Moersern, und in diesem Fall speziell den Meerbeckern, zurzeit der Schuh drückt", erklärte Gabriele Gerber-Weichelt die Aktion. "Das muss ja nicht immer nur zu Wahlterminen geschehen."

"Genau", nickte Anja Reutlinger bestätigend. Sie ist zwar noch nicht lange im Moerser Stadtrat, genießt aber als Mitbegründerin der privaten Kulturinitiative "Wir in Meerbeck", sowie mit ihrer Arbeit im "Interkulturellen Nachbarschaftsnetzwerk 55plus Moers Meerbeck" den Ruf, sich in besonderem Maße für Meerbeck und seine Bewohner einzusetzen. Die Liste der an diesem Samstag am Rande des örtlichen Marktgeschehens zusammengetragen bürgerlichen Beschwerden und Anregungen dürfte ihren Einsatz und den ihrer Rheinkamper SPD-Freunde in Zukunft wahrscheinlich noch mehr fordern. Wenn die Rheinkamper SPD auch nicht auf alle Beschwerden, wie die zum Beispiel auf die zunehmende Schließung alt eingesessener Meerbecker Geschäfte, Einfluss hat, kristallisierten sich am Ende doch einige Missstände heraus, die sich mit ein wenig kommunaler Zusammenarbeit durchaus regeln lassen können. So galten viele der Meerbecker Beschwerden an diesem Samstag unter anderem den oft viel zu schnellen, rücksichtlosen Autofahrern in ihrem Wohngebiet und den ihrer Ansicht nach viel zu selten dort durchgeführten polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen.

Das alles überragende Bürgerproblem war das Thema "Müll". Die dabei am häufigsten genannten Missstände betrafen neben den Ausscheidungen von Hunden in den Grünanlagen vor allem die zahlreichen illegalen Sperrmüllablagerungen in der Donau- und Bismarckstraße sowie an der Bushaltestelle Jahnstraße. Der in Meerbeck wohnenden Elke R. wurde sogar schon ein gefüllter Müllsack in den Vorgarten geworfen, berichtete sie. Auf ihre telefonischen Versuche, den Sack abzuholen zu lassen, habe sie eine kaum glaubliche Zuständigkeitsodyssee zwischen dem städtischen Müllentsorger und der ebenfalls städtischen Wohnungsbau "Vivawest" durchlaufen müssen: "Das ist doch nicht bürgerfreundlich, oder?" "Nein, ist es nicht", fanden auch die SPDler und versprachen, sich für einen freundlicheren Umgang mit den Sorgen der Moerser Bürger einzusetzen.

(RP)
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