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Moers Achim Tang erforscht mit Kindern Klänge

Moers · Studenten der Folkwang Hochschule unterstützen erstmals das Klangorchester. Eine Woche vor dem Moers Festival (17. bis 20. Mai) gehen Musiker in Moerser Schulen, um die Kinder mit der improvisierten Musik bekanntzumachen.

Achim Tang macht es immer wieder gerne: "Kinder haben eine so unfassbare Energie. Die Unbefangenheit, mit der sie sich an ein Keyboard setzen und in die Tasten hauen, ist beeindruckend", sagt der Bassist aus Köln und ehemaliger Moerser Improviser in Residence. Zum sechsten Mal organisiert er für das Netzwerk Improvisierte Musik Moers, kurz Nimm, das Klangorchester. Die Idee geht auf ein musikalisch-pädagogisches Konzept zurück, das Tang für Moers mitentwickelt hat. Das Nimm-Projekt fußt auf drei Säulen: Mini-Moers spricht Erstklässler an, das Klangorchester ist ein Angebot an die weiterführenden Schulen, Klänge zu erforschen. Das Projekt "100 Minuten" richtet sich mit Workshops an ältere Schüler und läuft im Rahmen des Jugendfestivals "Moving Moers". Neu im Klangorchester ist die Kooperation mit der Essener Folkwang Hochschule. Studenten werden die Musiker in die Klassen begleiten, um die Fünft- und Sechstklässler mit der improvisierten Musik bekanntzumachen. "Die Studenten können zum Beispiel Gruppenarbeiten vorbereiten", erzählt der Musiker. Ein Feedback erhoffen sich die Musiker, die mit den Schulkindern in der Projektwoche arbeiten, von Professor Werner Rizzi. Er ist an der Folkwang Hochschule für den Bereich Musikpädagogik zuständig und unterrichtet angehende Musiklehrer. "Die Reflexion über unser Tun ist für alle an der Projektwoche beteiligten Musiker sehr wichtig. Deshalb bin ich auf Rizzi zugegangen und habe ihn eingeladen, unseren Unterricht zu begleiten und uns methodische Tipps zu geben", erläutert Achim Tang. "Es hilft, auch die eigene künstlerische Perspektive zu hinterfragen. Man kann Kindern nichts vormachen. Sie durchschauen einen sofort. Das habe ich gemerkt, als ich anfangs den autoritären Lehrer gab. So bin ich nämlich nicht." Rund 400 Kinder der Klassen fünf und sechs wollen Achim Tang und seine Mitstreiter auch in diesem Jahr wieder mit dem Klangorchester erreichen. Mit dabei sind die Musiker Erwin Stache (Leipzig), Liz Albee (USA), Cordula Boesze (Wien), Elisabeth Flunger (Luxemburg), Helmut Buntjer (Münster) und Georg Wissel. Viele sind von Anfang an in diesem Vorzeigeprojekt involviert. Sie gehen jeweils zu zweit in die Klassen. Mit dabei sind Schüler von Grafschafter Gymnasium, Hermann-Runge-Gesamtschule, Anne-Frank-Gesamtschule und Pattberg-Realschule, Realschule am Jungbornpark, Geschwister-Scholl-Gesamtschule und Hilde-Heinemann-Schule. Seit 2008 bietet das Netzwerk Schulen in der Grafenstadt die Teilnahme am Klangorchester an.

"Die Schulen standen unserer Arbeit zunächst skeptisch und kritisch gegenüber. Das hat sich geändert, weil auch wir uns weiter entwickelt und verbessert haben." Eine weitere Neuerung wurde 2012 erstmals ausprobiert und soll in diesem Jahr fortgesetzt werden. "Die Nachmittagsveranstaltungen finden nicht mehr zentral in der Musikschule statt. Seit 2012 sind wir in einer Schule zu Gast." Dieses Mal ist es die Heinemann-Schule. Die Vorbereitungen für das Klangorchester beginnen bereits nach den Osterferien. Bis zur Projektwoche im Mai wird Achim Tang einmal in der Woche mit den Kindern proben.

(RP)
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