Brief an Euregio A40-Radweg: Minister schiebt Duisburg Schwarzen Peter zu

Moers · Duisburg habe die Option einer Förderung des Baus breiter Radwege nicht wahrgenommen, schreibt Verkehrsminister Wüst.

 Die neue Rheinbrücke soll 2026 fertig sein - wenn alles nach Plan läuft.

Die neue Rheinbrücke soll 2026 fertig sein - wenn alles nach Plan läuft.

Foto: Deges

In der Diskussion über vier Meter breite Radwege auf der geplanten neuen A40-Rheinbrücke hat Verkehrsminister Hendrik Wüst die Verantwortung auf die Stadt Duisburg geschoben. Diese sei Baulastträger für die verbreiterten Radwege, teilte Wüst in einem Brief an den Euregio-Vorsitzenden Hubert Bruls mit. Bereits 2016 habe es Gespräche mit der Stadt Duisburg zu dem Thema gegeben. Im März 2017 habe der damalige Verkehrsminister Michael Groschek Oberbürgermeister Sören Link „die Möglichkeit einer Förderung durch das Land aufgezeigt“, heißt es in dem Brief. „Von dieser Option hat die Stadt Duisburg jedoch keinen Gebrauch gemacht.“ Dass die neue Brücke doch noch die breiten Radwege erhält, scheint unwahrscheinlich. Das Planfeststellungsverfahren läuft seit 2017. „Inzwischen ist das Verfahren so weit fortgeschritten, dass eine Ausführung verbreiterter Radwege nicht mehr realisierbar erscheint“, schreibt der Minister.

Wie berichtet, will der Bund auf der neuen Brücke nur den Ausbau der Radwege in der bisherigen Breite (2,70 Meter) übernehmen. Ein Ausbau über diese Breite hinaus müsse zulasten Dritter gehen, hat auch das Bundesverkersministerium in einem Brief erklärt. Es wies auch auf eine geplante Radschnellweg-Querung auf der Brücke zwischen Duisburg-Mitte und Rheinhausen („Brücke der Solidarität“) hin. Die sei jedoch zu weit entfernt, sagen die Befürworter eines Radschnellwegs auf der Achse Duisburg-Moers-Kamp-Lintfort. „Das ist doch für Pendler aus dem Ruhrgebiet, die zum Beispiel zur Uni nach Kamp-Lintfort wollen, nicht praktikabel“, sagt die Moerser Ratsfrau Gabriele Kaenders (Linke).

Kaenders kritisiert ein „Hin- und Hergeschiebe der Verantwortlichkeiten“: „Die Schreiben von Bundes- und Landesverkehrsministerium lassen bei den Befürwortern eines beidseitigen breiten Radweges an der neuen A 40 Brücke Unverständnis und Ohnmacht zurück. Kommunalparlamente, Euregio, RVR und Bürgerinitiativen fordern statt des geplanten einseitigen Radweges von unter drei Meter Breite einen Radweg auf jeder Fahrbahnseite mit vier Meter Breite.“ Zur Verantwortung Duisburgs als Baulastträger sagt Kaenders: „Eine einzelne Stadt kann kaum für eine Radfernverbindung zuständig sein.“

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