Dong Open Air 26 Bands rocken bald wieder den Haldengipfel

Moers · Stephan Liehr gehört zu den Gründern des Dong Open Air, das vom 17. bis zum 19. Juli wieder auf der Halde Norddeutschland stattfindet.

Moers: Abrocken und feiern Dong Open Air 2013
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Herr Liehr, in einer Woche startet Dong Open Air zum 14. Mal auf der Halde Norddeutschland. Haben Sie und Ihr Team noch viel vorzubereiten?

Liehr Wir haben bis zum Donnerstag noch eine Menge zu tun: Montag startet der Aufbau von Zelt, Bühne und Technik. Wir bringen fast die komplette Infrastruktur auf die Halde. Außerdem koordinieren wir ein Helferteam von 100 Leuten, das sich ehrenamtlich engagiert. Das Organisationsteam besteht aus nur fünf Leuten. Alleine würden wir das nicht schaffen.

Man hört, dass Sie Kontakt mit dem Moerser Freefall Festival aufgenommen haben. Bahnt sich da eine Kooperation an?

Liehr Es gibt auf dem Festivalgelände ein Produktionsbüro, das mit unseren Leuten besetzt ist. Wir haben das Team vom Freefall Festival eingeladen, während der Veranstaltung rein zu schnuppern und sich darüber zu informieren, was wir da so machen. Wir würden gerne unseren Helfer-Pool erweitern. Und da halten wir unsere Kollegen vom Freefall für die richtigen Ansprechpartner.

Wie setzt sich Ihr Helferteam denn überhaupt zusammen?

Liehr Es sind einige dabei, die schon im ersten Jahr geholfen haben, das Dong Open Air zu realiseren. Andere sind in der Studienzeit dazu gekommen. Seit etwa zwei, drei Jahre engagieren sich aber auch einige junge Leute aus Neukirchen-Vluyn, weil sie Lust haben, ein Musikfestival auf die Beine zu stellen. Wir sind unserer Linie treugeblieben, ein Festival von Fans für Fans zu machen. Wir bauen das auf, was wir uns auf anderen Festivals wünschen würden.

Das Dong Open Air ist eines der letzten Open Air Festivals in der Grafschaft, nachdem das Moers Festival in diesem Jahr in eine Halle umgezogen ist. Ist das auch eine Option für das Dong Open Air?

Liehr Beide Festivals sind allein von der Größenordnung nicht zu vergleichen. Wir rechnen dieses Jahr mit insgesamt 2000 Besuchern auf der Halde Norddeutschland. Campen dürfen nur diejenigen, die eine Eintrittskarte gekauft haben. Und da wir ein Zelt aufbauen, macht uns das Wetter keine Probleme.

Seit dem Unglück auf der Love-Parade sind die Sicherheitsanforderungen deutlich gestiegen. Sind Sie auf der sicheren Seite?

Liehr Wir haben nach 2010 in unserem Sicherheitskonzept einiges verändern müssen. Wir hoffen, dass der Stand des jetzigen Konzepts in Zukunft nicht weiterer Änderungen bedarf. Passieren kann immer etwas, aber wir sehen das Festival sehr gut abgesichert.

26 Bands aus aller Welt werden die Halde vom 17. bis 19. Juli mit ihrem Metal-Programm rocken. Wie passt da eigentlich die Moerser Truppe Pappe of Destiny hinein?

Liehr Wir hatten lange den Grundsatz, keine Coverbands auf dem Festival auftreten zu lassen. 2011 gab es eine erste Ausnahme: Damals haben wir die After-Show-Party am Ende eines Festivaltages eingeführt. Pappe of Destiny wird sie dieses Jahr gestalten. Die Jungs, die sich ihre Instrumente aus Pappe bauen, machen ja genau genommen keine Covermusik, sondern legen eine große Bühnenshow hin - und zwar immer mit einem Augenzwinkern.

Gibt es Veränderungen im Programm?

liehr Es ist eine neue Band im Programm dabei: Die Sieger des UnBaCo-Bandwettbewerbs 2014 werden das Dong Open Air am Donnerstag, 17. Juli, eröffnen: Die Gruppe heißt Dystopera, kommt aus Düsseldorf und ist ein Alternativ-Rock-Quartett. UnBaCo steht für Underground-Band-Contest. Der Wettbewerb fand vor wenigen Tagen erst statt. Ansonsten gibt es lediglich kleine Veränderungen hinter den Kulissen des Festivals, das produktionstechnisch von Jahr zu Jahr ein besseres Niveau erreicht.

Wer sind in diesem Jahr die Headliner auf dem Dong Open Air?

Liehrs Das sind zum Beispiel die Bands Arch Enemy und Grave Digger. Die meisten sind international sehr erfolgreich unterwegs. Es ist uns aber wichtig, auch Underground-Bands zu unterstützen, die noch keinen Plattenvertrag haben. Sie machen zwei Drittel des Programms aus.

Sie leben heute in Hamburg und sind beruflich eingespannt. Was reizt Sie daran, das Festival in Neukirchen-Vluyn weiterhin zu realiseren?

Liehr Es ist vor allem der Erfolg, der sich mit den Jahren eingestellt hat. Wir werden sowohl von den Bands als auch den Agenturen ernst genommen, weil das Festival in der Szene einen Namen hat. Und das obwohl das Dong Open Air eine Non-Profit-Veranstaltung ist. Als wir 2001 starteten, waren wir ein toller Freundeskreis im Alter von 18 und 19 Jahren, der einfach etwas gemeinsam machen wollte. Wir waren Amateure, die eigentlich keine Ahnung von dem Metier hatten. Heute bewerben sich in zwei Monaten 600 Bands um einen Auftritt auf der Halde Norddeutschland. 2013 haben wir eine Band auf die Bühne gebracht, deren Album auf Platz eins der Charts war. Es ist aber schon so, dass wir nach jedem Festival überlegen, ob und wie wir das nächste angehen wollen. Wir stehen alle im Berufsleben, und unser Organisationsteam ist mit fünf Leuten sehr klein.

Welche Bands werden Sie sich selbst anschauen?

Liehr Ich bin gespannt auf Annihilator aus Kanada und auf "Iwrestledabearones". Das ist eine ganz junge Band, die nicht zu 100 Prozent zu unserem Kernpublikum passt.

Gibt es noch Tickets?

Liehr Ja klar. Das Festivalticket kostet 50 Euro. Der Eintritt am Donnerstag beträgt 30 Euro, am Freitag und Samstag 35 Euro. Im Vorverkauf gingen zwei Drittel der Karten schon in den ersten Tagen weg. www.dongopenair.de

(RP)
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