Moers 150 Moerser singen zusammen im Brauhaus

Moers · Das Kneipensingen, das zum zweiten Mal stattgefunden hat, begeistert die Moerser. Im Rudel zu singen, liegt heute voll im Trend.

 Singen macht gute Laune: Zwei Dinslakener haben das Kneipensingen im Moerser Brauhaus organisiert und veranstaltet.

Singen macht gute Laune: Zwei Dinslakener haben das Kneipensingen im Moerser Brauhaus organisiert und veranstaltet.

Foto: Klaus Dieker

Singen macht Spaß, besonders, wenn man es in einer geselligen Gemeinschaft tut. Rund 150 sangesfreudige Besucher waren am Samstag ins Moerser Brauhaus an der Orsoyer Allee gekommen, um sich genau dieses Vergnügen zu gönnen. Eingeladen hatten dazu unter dem Titel "Moers singt" die beiden Dinslakener Lutz Berner und Volker Bellingröhr. Angeregt durch die berühmten Mitsingabende der Duisburger Sängerin Anja Lerch veranstalten der 61-jährige Lehrer und der 52-jährige Behördenmitarbeiter seit vier Jahren Singabende am Niederrhein.

Dabei waren sie im vergangenen März auch schon einmal im "Moerser Brauhaus" zu Gast gewesen. Damals noch vor rund 100 Besuchern. Offenbar mit großem Erfolg, denn an diesem Abend waren alle zur Verfügung stehenden Sitzplätze bereits eine Woche vorher komplett vorbestellt. "Ich bin heute zum zweiten Mal dabei, weil die Jungs einfach witzig sind und gute Stimmung verbreiten", begründete ein Moerser am Samstag seinen Besuch. Und damit hatte er Recht. Wie alle anderen Kneipensänger projizierte das Dinslakener Duo die Texte seiner dargebotenen Songs zwar auch zum Mitsingen auf eine große Leinwand, reicherte diese Texte jedoch zusätzlich noch mit jeweils kleinen, originell zusammen gestellten Bildanimationen an. So ließen sie zum Beispiel anfangs kaum sichtbar, später dann aber noch einmal in Zeitlupe zu Rex Gildos einstiger Deutschversion des Pat-Boone-Songs "Speedy Conzales" die berühmte Zeichentrick-Maus über die Leinwand rennen.

Oder sie bestückten ein Bild des kernigen Helden aus Gittes einstigem Hit "Ich will 'nen Cowboy als Mann" zeitgemäß mit einer E-Zigarette. Daneben gab es zwischendurch diverse Quiz-Fragen, unter anderem nach dem noch nudelfreien Gesicht von Loriot beim berühmten Antrag an seine Sekretärin: "Was fehlt hier?" Oder zu den verschiedenen Stieleissorten "Flutschfinger", "Dolomiti" oder "Capri". "Capri, das ist doch eine wunderbare Überleitung", freute sich Volker Bellingröhr, nachdem fast alle Besucher die gezeigten Eissorten sofort auf Anhieb erkannt hatten. Und was passt musikalisch dazu?" "Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt", erschallte es einstimmig aus dem Publikum. "Richtig, und das singen wir jetzt." Auch das war kein Problem. Überhaupt kannten die meisten selbst die ältesten Lieder, darunter sogar Kurt Weills "Mecky Messer" aus dem Jahr 1928 und den wahrscheinlich noch älteren Song aus der Pfadfinder-Mundorgel über die "olle Flunder", die sich "wuptata, tiralla" in einen jungen, schlanken Hering verliebt.

Der größte Teil des Mitsingrepertoires an diesem Abend bestand jedoch aus Oldies der 1960er und 1970er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Viele davon in englischer Sprache: "Das kann man in Moers machen", schmeichelte Volker Bellingröhr dem Publikum. Andere, wie die schwermütige, von Juliane Werding 1972 besungenen Ballade über den "Tag, als Conny Kramer starb" oder Henry Valentinos und Uschis 1978er-Hit "Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen", waren jedoch auch auf Deutsch. Am Ende bestätigten Hildegard Bluhm und Reinhard Korsistka, ein extra für diesen Abend aus Geldern angereistes Paar, und auch der Moerser Jörg Brandt der Veranstaltung mit Recht eine "tolle Stimmung".

(lang)
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