Aufstellungsversammlung für Kommunalwahl „Nazis raus!“: 150 Menschen demonstrieren gegen die AfD

Moers/Neukirchen-Vluyn · Die AfD Moers traf sich im Hotel Munsch in Neukirchen-Vluyn, um ihre Kandidaten für die Kommunalwahl aufzustellen. Vor dem Hotel versammelten sich Gegner der Partei, um gegen Rassismus und eine Spaltung der Gesellschaft zu demonstrieren, wie sie die AfD betreibe.

 Ibrahim Yetim (SPD) spricht zu den Demonstranten am Hotel Munsch.

Ibrahim Yetim (SPD) spricht zu den Demonstranten am Hotel Munsch.

Foto: Norbert Prümen

Der Neukirchen-Vuyner Bürgermeisterkandidat Christian Pelikan brachte auf den Punkt, was wohl alle dachten, die sich am Montagabend vor dem Hotel Munsch in Neukirchen-Vluyn versammelt hatten: „Wir haben es schlichtweg mit Nazis zu tun.“ Gemeint waren die Mitglieder der AfD, die sich im Hotel trafen, um die Moerser Kandidaten für die Kommunalwahl aufzustellen. 100 Menschen hatte das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Niederrhein zur Demo angemeldet. Am Ende waren es an die 150, die Haltung gegen Faschismus, Fremdenfeindlichkeit und für Freiheit und Demokratie zeigen wollten – Privatleute, Mitglieder demokratischer Parteien, und politischer Gruppen, aber zum Beispiel auch viele Pfadfinder, darunter die aus Rheurdt.

Er erlebe es regelmäßig im Landtag, wie die AfD spalte und hetze, sagte Ibrahim Yetim (SPD). Für die AfD seien es immer Flüchtlinge, Menschen mit Migrationshintergrund, die schuld an gesellschaftlichen Problemen seien. „Die AfD ist rassistisch“, sagte Yetim. Und: „Lasst uns am 13. September eine demokratische Partei wählen.“ An diesem Tag findet die Kommunalwahl statt.

Karin Pohl (Linke) sprach von der „braunen Brühe“ und Angelika von Speicher (Aufstehen gegen Rassismus Niederrhein) berichtete von zahlreichen Austritten aus der AfD in ganz Deutschland, weil Mitglieder den eingeschlagenen Kurs der Partei missbilligten. Auch in Moers sei die AfD zerrissen. Sie wisse, dass auch hier Mitglieder noch vor der Kommunalwahl der AfD den Rücke kehren wollen.

Renatus Rieger, Kreissprecher der AfD, kam mehrere Male aus dem Hotel, im Bemühen, die Demonstranten zurückzudrängen. „Sie befinden sich hier auf einem privaten Grundstück“, sagte er und wandte sich an die Polizei. Nach einigem Hin- und Her forderte auch der Betreiber des Hotels, dass die Demonstranten etwas zurückwichen. Damit machte die AfD sechs bis acht Meter Boden gut – mehr nicht.

Hajo Schneider („Moers ist bunt, nicht braun“), kündigte für Samstag, 22. August, 12 Uhr, eine Aktion am Moerser Rathaus an. Dort solle eine Menschenkette rund um das Gebäude gebildet werden. „Damit wollen wir zeigen, dass die AfD im Moerser Rathaus nichts zu suchen hat“, sagte Schneider.

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