Moers 15 Pumpenköniginnen an der Fieselstraße

Moers · Alles neu zum 40. der Pumpengemeinschaft: Wegen Brandschutzbestimmungen wurde das Zelt kleiner, statt einer Königin gibt es 15 Regentinnen – alle bisherigen, noch in der Fieselstraße lebenden Damen, bekamen das Diadem.

 Überraschung und Freude waren groß bei den neuen Regentinnen, die alle schon einmal Pumpenköniginnen waren.

Überraschung und Freude waren groß bei den neuen Regentinnen, die alle schon einmal Pumpenköniginnen waren.

Foto: Dieker

Alles neu zum 40. der Pumpengemeinschaft: Wegen Brandschutzbestimmungen wurde das Zelt kleiner, statt einer Königin gibt es 15 Regentinnen — alle bisherigen, noch in der Fieselstraße lebenden Damen, bekamen das Diadem.

Gute, gesellige Nachbarschaft — was heute eher eine Seltenheit ist, funktioniert in der Moerser Fieselstraße seit nunmehr 40 Jahren. Genau so lange ist es jetzt her, dass die Anwohner dort ihre einstige Pumpengemeinschaft wieder aufleben ließen. Dazu begrüßten sie seither alljährlich traditionell am zweiten Tag der großen Moerser Herbstkirmes im Rahmen eines fröhlichen Nachbarschaftsfestes ihre neue Pumpenkönigin unter einem den Eingang zur Fiesel-/Ecke Neustraße überdachen Zeltdach.

Doch diesmal lief alles anders. Und zwar in zweierlei Hinsicht. Die weniger erfreuliche Veränderung zuerst: Nach einer Ortsbesichtigung der Moerser Feuerwehr mussten die Fieselstraßen-Nachbarn ausgerechnet am 40. Festgeburtstag ihrer Pumpengemeinschaft die bisherige vollständige Eingangsüberdachung auf ein nur halb so großes Festzelt, und damit auf nur auf halb so viele regensichere Sitzplätze reduzieren. Die bisherige Überdachung hätte die für ein Löschfahrzeug der Feuerwehr notwendige drei Meter breite und dreieinhalb Meter hohe Zufahrt blockiert, wenn es in der Fieselstraße ausgerechnet zu der alljährlichen Nachbarschaftsfeier dort zu einem Brand gekommen wäre.

Ist es zwar bisher noch nicht, doch der langjährige Pumpenmeister Heiner Rütjes hat dennoch Verständnis für die neuen, Brandsicherungsauflagen: "Wir wissen, dass keiner aus unserer Nachbarschaft die Verantwortung für die Folgen solch einer Behinderung tragen möchte", erklärte er den Gästen des diesjährigen Pumpennachbarschaftsfestes am Samstag in seiner Eröffnungsrede und ergänzte humorig: "Im nächsten Jahr werden wir unser altes Zelt so hoch wieder aufbauen, dass da sogar ein Feuerwagen mit ausgefahrener Leiter durchfahren kann."

Die zweite, dafür erfreuliche Veränderung des Pumpenfestes betraf die Wahl der Pumpenkönigin. 38 Frauen durften sich in den letzten 40 Jahren das mit roten Strasssteinen besetzte Diadem aufs Haupt setzen. Einige davon sogar zweimal. Alle waren, wie Pumpenmeister Heiner Rütjes betonte, "wunderbare Regentinnen, wie auch unsere im letzten Jahr regierende Königin Helma."

An welche neue Königin, so lautete die Frage an diesem Abend, würde sie ihre Nachbarschaftsaufgabe im 40. Jahr der Pumpengemeinschaft übergeben? Die Antwort: "An alle bisherigen, noch in der Fieselstraße lebenden Königinnen." Das waren in diesem Fall einschließlich der noch amtierenden Königin Helma der Ersten noch 14 weitere, allesamt mit einem goldenen Diadem gekrönte Damen.

"Ich hoffe, dass ihr uns zusammen genau so gut regieren werdet wie jede einzelne eurer Königinnen bisher", erhoffte sich Pumpenmeister Heiner Rütjes und bekam dafür ohne Zögern noch während seiner Ansprache ein allgemeines Kopfnicken der 15 neuen Pumpenköniginnen. Unter diesen Voraussetzungen dürfte der Pumpengemeinschaft in eine besonders gesellige Zeit bevorstehen.

(lang)
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