Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Mönchengladbach Zweiter Prozess: Heuerte die Ehefrau einen Auftragskiller an?

Mönchengladbach · Zum zweiten Mal begann gestern ein Prozess vor dem Schwurgericht, in dem sich erneut eine Mönchengladbacherin (22) wegen versuchter Anstiftung zum Mord verantworten muss. Diesmal sitzt die 22-Jährige mit dem marokkanischen Pass allein auf der Anklagebank.

In der ersten Gerichtsverhandlung, die vor einigen Wochen aus formalen Gründen beendet wurde, war ein wegen "Nichtanzeige geplanter Straftaten" Mitangeklagter (54) bereits freigesprochen worden.

Bereits im ersten Prozess war die Anklage davon ausgegangen, dass die 22-Jährige ihren deutschen Ehemann loswerden wollte und deshalb den 54-Jährigen um Hilfe gebeten habe. Am 19. Januar soll die Frau den Dresdner aufgefordert haben, er solle einen Profikiller engagieren. Der möge für einen fingierten Verkehrsunfall des Ehemannes sorgen. Am gleichen Tag soll die Angeklagte den Libanesen erneut gefragt haben, ob er dazu bereit sei.

Danach soll der 54-Jährige sein Einverständnis gegen 2000 oder 3000 Euro erklärt haben. Zu dem Verbrechen kam es nicht. Denn die beiden waren im Rahmen einer Telefonüberwachung im Ermittlungsverfahren wegen Totschlags der Staatsanwaltschaft Chemnitz aufgefallen.

Im Prozess gestern schwieg die 22-Jährige. Dagegen zeigte sich ihr Ehemann (50) aussagebereit. "Es war eine Liebesheirat und zunächst eine ganz normale Ehe", so der Schlosser. Er hatte die junge Frau bei seiner Mutter kennengelernt und sich in sie "verschossen". Die beiden heirateten im März 2010. Doch Ende vergangenen Jahres habe es Probleme gegeben. Nach nicht bezahlter Rechnung wurde der Strom abgestellt. Die junge Frau verließ die kalte Wohnung und suchte Unterschlupf bei einem Kollegen des Ehemannes. Wegen seiner Eifersucht habe es Streit gegeben. Deshalb habe er die Nachrichten ihres Handys gelesen.

Inzwischen läuft das Scheidungsverfahren, das beide Ehepartner wollen. Gewalt habe es in der Ehe nie gegeben, so der 50-Jährige gestern. Dagegen hatte ihn die Angeklagte bei der Polizei beschuldigt, er habe sie mehrfach vergewaltigt.

Dagegen der Ehemann: "Ich habe sie nie gezwungen, ich glaubte an Liebe". Der Prozess wird fortgesetzt, wenn die Akten aus dem Chemnitzer Verfahren eingetroffen sind.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort