Mönchengladbach Zweieinhalb Jahre Haft für den Dieb
Mönchengladbach · Wegen Diebstahls mit Waffen und Nötigung endete der Prozess vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts für den rauschgiftsüchtigen Jüchener (34) jetzt mit einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten.
Für den heroinabhängigen Angeklagten, dessen Vorstrafenregister immerhin zwölf Eintragungen enthält, hatte die Staatsanwältin außerdem dessen Unterbringung in einer geschlossenen Therapieanstalt gefordert. Das Gericht war dem Antrag gefolgt. Zu Prozessbeginn hatte der Angeklagte sowohl den Diebstahl im August 2012 in einem Grevenbroicher Optikergeschäft als auch den Einbruch in einen Jüchener Keller im Oktober 2012 ohne weiteres zugegeben. Ebenso bereitwillig hatte der Jüchener auch seine jahrelange Junkie-Laufbahn geschildert.
Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte dem Jüchener eine "polyvalente Abhängigkeit von Opiaten" attestiert. Der Angeklagte sei in seiner Steuerungsfähigkeit eingeschränkt gewesen, als er im Rauschzustand gestohlen habe, so der Gutachter. Der war es auch, der dem Gericht die Unterbringung des Angeklagten in einer geschlossenen Entziehungsanstalt empfahl. Damit war der rauschgiftsüchtige Mann nicht einverstanden. Davon habe er im Gefängnis nur Negatives gehört.
Er wolle lieber an einer freiwilligen Therapie teilnehmen. Er sitze doch bereits seit zwei Jahren hinter Gittern in einer Gefängniszelle und sei bereit, keine Drogen mehr zu konsumieren. Danach forderte die Verteidigerin des Jücheners, die Unterbringung ihres Mandanten in einer geschlossenen Entziehungsanstalt zur Bewährung aus zu setzen. Dem schloss sich die Zweite Große Strafkammer nicht an. Schließlich hatte der Sachverständige in seinem Gutachten auch darauf hingewiesen, dass der Junkie neben Methadon auch noch Drogen konsumierte. So entschied sich das Gericht am Ende für eine Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft und außerdem zur Unterbringung in einer geschlossenen Therapieanstalt.
