Mönchengladbach Zum Fest mit Chic aus zweiter Hand

Mönchengladbach · Zum 25. Mal organisierten Frauen der St.-Josef-Schützenbruderschaft Geistenbeck die Festkleiderbörse.

 Petra und Dennis George sahen sich bei der Festkleiderbörse nach einem geeigneten Outfit um.

Petra und Dennis George sahen sich bei der Festkleiderbörse nach einem geeigneten Outfit um.

Foto: Detlef Ilgner

Mit viel Liebe und Bedacht für den besonderen Tag ausgewählt, fristen die meisten festlichen Kleider nach dem großen Auftritt ein Schattendasein im Kleiderschrank. Für den Alltag taugen sie nicht, und für den einmaligen Gebrauch sind sie viel zu schade. Dank einer Frauengruppe der St.-Josef-Schützenbruderschaft Geistenbeck erleben solche Schätze auf der Festkleiderbörse im Pfarrheim eine Renaissance - seit 1993 immer am zweiten Wochenende im Januar. Während Anbieterinnen und Käuferinnen profitieren, werden Erlös und Spenden aus dem Verkauf einem guten Zweck zugeführt. In den vergangenen Jahren kamen so 26.000 Euro verschiedenen Einrichtungen zugute. Profitiert haben zum Beispiel die Deutsche Leukämiehilfe, Zornröschen, Kinderkrebshilfe, Rettungsdienst MG und Krankenhaus Neuwerk Insel Tobi. Der diesjährige Empfänger steht noch nicht fest.

Ideengeberin Brigitte Schlossmann ist seit den Anfängen dabei. "Ich war zweimal Königin und einmal Kaiserin", erzählt die 62-Jährige, die sich von der Kommunionkleiderbörse inspirieren ließ. Anfangs wurden nur Schützenkleider angeboten, inzwischen ist das Sortiment ergänzt um Cocktail- und Abiball-Kleider. Die Anbieterinnen schlagen einen Preis vor, zahlen eine Gebühr von drei Euro und bei Erfolg zehn Prozent vom Verkaufswert. Der Erlös von Gebühr, Provision und einem Kuchenverkauf ist für soziale Zwecke bestimmt. "Wenn ein Kleid gespendet wird, legen wir einen Preis fest, der im Falle eines Verkaufs komplett der gewählten Einrichtung zu Gute kommt", sagte Schlossmann, nachdem sie eine zufriedene Kundin verabschiedet und die von ihr erhaltenen 100 Euro verbucht hatte. Bereits zur Mittagszeit freute sich Anita Matzkewitz vom Festkleiderbörsenteam über einen guten Verlauf. "Gerade eben hat ein junges Mädchen ein Kleid gefunden, in dem es wunderschön aussieht", erzählte die Helferin, während sie anprobierte Kleider nach Größe und Anlass sortiert zurückhängte. An den Kleiderständern wartete zum Beispiel ein Cocktailkleid im intensiven Lachsrot auf eine zierliche Trägerin mit Konfektionsgröße 36. Etwa 120 Kleider in verschiedenen Größen boten reichlich Auswahl vom schlichten Schnitt bis zu üppigen Stoffbahnen, besetzt mit Strass und Blumen. Unterstützt von einer Freundin suchte Nina Weskamp nach Kleidern für ein Schützenfest. Mindestens vier sollten es im Idealfall sein. Groß und schlank machte die 36-Jährige eigentlich in allen Roben eine gute Figur. Eine helle Graderobe mit eng anliegendem Oberteil und ein Kleid im kräftigen Pink schafften es schließlich in die engere Auswahl. Derweil waren Brigitte Schlossmann und ihr Team gut ausgelastet. Zeit für eine kleine Feier zum Silberjubiläum der Börse blieb da nicht. Doch am Abend wollten sie mit einem Glas Sekt auf die Erfolgsgeschichte anstoßen.

(RP)
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