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Totschlagsprozess in Mönchengladbach Zeugin spricht von Gewaltausbrüchen

Mönchengladbach · Der zweite Prozesstag vor der 7. Großen Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts wurde Freitag von Zeugenaussagen beherrscht. Laute Anklage soll ein 38-Jähriger eine 47-Jährige getötet haben.

Das ist verständlich, denn der 38-jährige Mann auf der Anklagebank kann sich nach eigener Aussage nicht an die Tat erinnern, die er am 12. Februar in seiner Wohnung an der Hohlstraße in Rheydt begangen haben soll.

Laut Anklage soll der Mann, der als Geburtsort Gaza in Palästina angibt, eine 47-jährige Frau getötet haben. Nach gemeinsamem Drogenkonsum soll er das Opfer erwürgt haben. Anschließend flüchtete er. In Spanien wurde er bon Spezialkräften festgenommen.

In seinem Lebenslauf hatte der Angeklagte zu Prozessbeginn eine lange Flucht über Libyen, die Türkei, Griechenland, Italien und Frankreich mit Hilfe einer Dolmetscherin geschildert. Schließlich sei er nach Aufenthalten in Belgien und in der Schweiz in Deutschland und am Ende in Mönchengladbach gelandet.

Als er dem Gericht vom Tatverlauf berichten sollte, erklärte der Angeklagte: "Die Frau habe ich am Tellmann-Platz kennengelernt. Aber wie die in meine Wohnung kam, habe ich bis heute nicht verstanden. An die Tat kann ich mich nicht erinnern."

Dass Drogen in diesem Tötungsfall offensichtlich eine große Rolle spielen, ging gestern auch aus der Zeugenaussage einer 36-jährigen Viersenerin hervor. Die Frau erklärte: "Ich bin mit dem Angeklagten auf islamische Weise verheiratet. Ein Imam hat uns am 8. November 2015 im Wohnzimmer getraut". Zwei Wohnungen habe es für sie beide in Rheydt gegeben. "Wir haben Drogen konsumiert, Cannabis öfter, aber auch Amphetamine und Tabletten." Zögernd erinnerte sie sich an Gewaltausbrüche des islamischen Ehemannes. "Ich habe es nicht geschafft, mich von ihm zu trennen", gab sie traurig zu. Später zog sie jedoch aus der Wohnung aus. Auch ein 61-jähriger Rentner aus Mönchengladbach erinnerte sich in seiner Zeugenaussage an Drogen. Das 47-jährige Totschlags-Opfer hatte er am Tellmann-Platz gesehen. "Sie wollte dort Drogen kaufen. Aber das gewünschte Speed gab es nicht. Da nahm sie Heroin - gegen meinen Rat." Der Rentner erinnerte sich außerdem an eine "heiße Nacht" mit der 47-Jährigen. Zwei Wochen später berichtete ihm eine Bekannte: "Setz dich mal hin. Die Frau ist ermordet worden."

Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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