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Mönchengladbach Zehn Prozent mehr Einbrüche

Mönchengladbach · Täglich wird in der Stadt in zwei bis drei Wohnungen eingebrochen. Tendenz steigend. Allerdings scheitern auch immer mehr Einbrecher. Die Polizei führt das darauf zurück, dass Häuser besser gesichert werden.

Mönchengladbach: Zehn Prozent mehr Einbrüche
Foto: Baum, Andreas

Der Versuch, in ein Haus in Mennrath einzubrechen, misslang. Dabei hatten die Täter alles versucht. Zuerst wollten sie die rückwärtige Terrassentür aufhebeln, dann machten sie sich an die Fenster heran. Als auch das nicht klappte, verließen sie sogar ihre Deckung, um die vordere Haustür zu knacken.

Doch dort kamen die Täter ebenfalls nicht weiter. "Das zeigt, dass gut gesicherte Fenster und Türen Einbrecher abhalten", sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen. Und: "Je länger die Täter brauchen, um in das Haus zu kommen, desto höher ist das Entdeckungsrisiko." In der Regel würden Einbrecher spätestens nach fünf Minuten aufgeben.

489 Einbrüche im ersten Halbjahr

Doch oft sind sie in kürzerer Zeit erfolgreich: 489-mal wurde im ersten Halbjahr in Mönchengladbach eingebrochen. Das ist eine Steigerung von 10,4 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Aufklärungsquote liegt bei 14 Prozent. In den Monaten August und September verzeichnete die Polizei zwar eine Stagnation der Einbrüche, aber das könne sich jetzt nach Beginn der "dunklen Jahreszeit" schnell wieder ändern, sagt Jürgen Lützen. Auch wenn in der Jahresmitte ein paar Einzeltäter geschnappt wurden, die mehrere Einbrüche verübten, und die jetzt erst einmal "vom Markt sind".

Für Kriminalhauptkommissar Franz J. Thiel ist die steigende Zahl der versuchten Einbrüche ein Hinweis darauf, dass mehr Menschen ihre Häuser besser sichern. Allerdings: Es sind noch zu wenige. Nach Schätzungen sind 80 Prozent aller in Deutschland eingebauten Fenster innerhalb von wenigen Sekunden mit drei Hebelgriffen zu knacken. "Das kann jeder Neunjährige, wenn er weiß, wo er ansetzen muss", sagt Thiel.

Nach einer Kölner Studie dringen 60 Prozent über die hintere Seite des Hauses ein. Besonders beliebt: die rückwärtige Terrassentür. "Ein paar Mal mit der Schulter davor gerammt, und die Tür ist offen", berichtet Thiel. Und: "Das dauert zwölf Sekunden und ist beinahe geräuschlos." Verhindern könne man das nur mit einer Sicherung. Dafür gebe es vielfältige Möglichkeiten, "aber die meisten sind zwar bereit, viel Geld für eine repräsentative Haustür auszugeben, bei der hinteren Terrassentür aber wird gespart", so der Kriminalhauptkommissar.

Schon eine einfache Grundsicherung biete einen wirksamen Einbruchsschutz, sagt Thiel. Bei Neu- und Umbauten sollte man darauf achten, dass geprüfte einbruchhemmende Fenster und Türen eingesetzt werden. "Wer jetzt aus energetischen Gründen, die Fenster austauscht, sollte unbedingt darauf achten", empfiehlt der Kriminalhauptkommissar. Auch eine Nachrüstung ist noch möglich. "Alles, was den Einbrechern es schwerer macht, ist besser als gar nichts. Vielen ist gar nicht bewusst, wie angreifbar sie in ihren Häusern sind", sagt Thiel. Für ihn ist ein einbruchgeschütztes Haus ein Qualitätsmerkmal. Das gilt auch für Mietwohnungen. "Darüber sollten sich Bauherren Gedanken machen", rät er.

Bei der Polizei kann man sich über die verschiedenen Einbruchssicherungen informieren. In der Abteilung Kriminalprävention gibt es auch Anschauungsobjekte. "Wir kommen aber auch zu den Leuten und beraten sie vor Ort", sagt Thiel.

(RP/rl)
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