Mönchengladbach Zahl der Radfahrunfälle steigt

Mönchengladbach · Rund 300 Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern wurden alleine in diesem Jahr registriert. Ein fünfjähriger Junge und eine 75 Jahre alte Ordensfrau starben. Ordnungshüter planen eine Aufklärungskampagne gegen Radfahrunglücke.

 Zwei von 278 Unfällen mit Radfahrern: An der Engelblecker Straße starb ein kleiner Junge (u.), auf der Korschenbroicher Straße wurde ein Mann lebensgefährlich verletzt.

Zwei von 278 Unfällen mit Radfahrern: An der Engelblecker Straße starb ein kleiner Junge (u.), auf der Korschenbroicher Straße wurde ein Mann lebensgefährlich verletzt.

Foto: Hans-Peter reichartz / Theo titz

Es waren tragische Szenen, die sich am 16. August nach dem tödlichen Unfall an der Engelblecker Straße abspielten. Passanten standen unter Schock, Angehörige mussten seelsorgerisch betreut werden.

Sie hatten mit ansehen müssen, wie ein kleiner Junge, der mit seinem Kinderfahrrad unterwegs war, von einem Zwölf-Tonner überrollt und getötet wurde. Der Fahrer aus Duisburg, der einen Nervenzusammenbruch erlitt, hatte den Fünfjährigen beim Rechtsabbiegen übersehen.

Am 1. November verunglückte eine Ordensfrau, die mit dem Fahrrad unterwegs war. Auf dem Verbindungsweg zwischen der Asdonkstraße und der Bezirkssportanlage Gathersweg kam sie auf dem abschüssigen und kurvigen Weg zu Fall und zog sich schwere Kopfverletzungen zu.

Wenige Tage später starb sie an den Folgen des Unfalls. Das sind die beiden schwersten Radfahrunglücke des Jahres, 291 gab es in den ersten drei Quartalen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden bei der Polizei 278 Unfälle registriert, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren.

Die Unglücksursachen sind unterschiedlich, die Unfallorte auch. Gleich mehrfach wurden Radfahrer beim Rechtsabbiegen übersehen. So geschehen auch am 22. September: Ein 50 Jahre alter Radfahrer erlitt auf der Korschenbroicher Straße lebensgefährliche Verletzungen.

Zur Unfallzeit wartete ein 57-jähriger Fahrer mit seinem Klein-Lkw aus Erkrath bei Rotlicht an der Ampel, um nach rechts in die Korschenbroicher Straße abzubiegen. Als er dies bei Grünlicht tat, kollidierte er mit dem 50-Jährigen. Beim Abbiegen von der Lortzingstraße in die Trompeterallee übersah auch am 13. Juli ein Lkw-Fahrer eine Radfahrerin. Die 56-Jährige, die auf der vorfahrtberechtigten Straße unterwegs war, wurde durch den Aufprall schwer verletzt und musste vom Notarzt behandelt werden.

Die große Zahl der Radunfälle nimmt die Polizei zum Anlass, eine Aufklärungskampagne zu starten. Denn aufgrund der fehlenden Schutzhülle werden Radfahrer nur selten von Verletzungen verschont. Wie Polizeisprecher Willy Theveßen berichtet, werden die Ordnungshüter im Frühjahr umfassend über Risiken informieren und Sicherheitstipps geben.

Zu den Sicherheitsregeln für Radfahrer gehöre auf jeden Fall, einen Helm zu tragen, wie Theveßen sagt. Außerdem müsse auf den technischen Zustand des Rades (Bremsen, Beleuchtung) geachtet werden. Auto- und Lkw-Fahrer sollten vor dem Rechtsabbiegen mehr als einen Blick nach rechts werfen, um eine mögliche Kollision zu verhindern.

(RP)
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