Mönchengladbach Zahl der Flüchtlinge in Gladbach steigt massiv

Mönchengladbach · 532 Flüchtlinge halten sich aktuell in Mönchengladbach auf – 493 davon in den städtischen Sammelunterkünften, weitere 39 in Wohnungen. Das teilte Oberbürgermeister Norbert Bude gestern Abend im Integrationsrat mit.

532 Flüchtlinge halten sich aktuell in Mönchengladbach auf — 493 davon in den städtischen Sammelunterkünften, weitere 39 in Wohnungen. Das teilte Oberbürgermeister Norbert Bude gestern Abend im Integrationsrat mit.

Seit August verzeichne die Stadt einen "erheblichen Anstieg" asylbegehrender Flüchtlinge, speziell aus Serbien und Mazedonien. Waren 2010 noch 197 Flüchtlinge und 2011 lediglich 148 in Mönchengladbach angekommen, waren es in diesem Jahr bis vergangene Woche bereits 388. "Alleine im August sind 256 Menschen gekommen", führte Bude aus, der der Situation folglich eine gewisse "Dramatik" zubilligte. Gar nicht erst in die Zahlen eingerechnet sind die 88 Asylbewerber, die sich vor zweieinhalb Wochen vorübergehend in der Notunterkunft des Technischen Hilfswerks an der Lilienthalstraße aufhielten, bevor sie auf verschiedene Kommunen aufgeteilt wurden — dies ist Angelegenheit des Landes, nicht der Stadt.

Verweildauer verkürzen

Um der Situation Herr zu werden, habe man zusätzlich zu den vier Sammelunterkünften ein städtisches Objekt an der Aachener Straße aktiviert, so Bude. Denn zwar habe man Stand gestern eine theoretische Kapazität für 625 Flüchtlinge, doch bedeute das angesichts von 532 Asylbewerbern nicht, dass 93 Plätze frei seien. "Es sind nur 46. Denn man kann etwa in einen für vier Menschen ausgelegten Raum mit einer dreiköpfigen Familie nicht noch einen vierten Menschen stecken." Zudem wolle man die Verweildauer der Asylbewerber in den Sammelunterkünften verkürzen, indem man in Objekten der städtischen Wohnungsbaugesellschaften Familien unterbringe und auch die Unterbringung auf dem freien Wohnungsmarkt weiter betreibe. Letzteres gestalte sich bisweilen aber "schwierig", so der OB.

Durch den Neubau einer Gemeinschaftsunterkunft, die in etwa einem Jahr realisiert sein soll, wolle man zudem die Situation der Untergebrachten verbessern, entgegnete Bude auf Kritik von Peter Steier (SPD) und Karl Sasserath (Grüne). Die hatten moniert, dass speziell die Unterkunft an der Hardter Straße kaum noch bewohnbar sei — und dass vielerorts Hausmeister Aufgaben übernähmen, die eigentlich Sozialarbeiter erledigen sollten.

(RP/rl)
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