Wolfsittard Wolfsgeheul - oder doch nicht?

Wolfsittard · Eine Sache ist da noch zu klären: Was hat Dr. Wolfgang Löhr denn nun eigentlich in seiner "Kleinen Mönchengladbacher Stadtgeschichte" über Wolfsittard geschrieben? Antwort: Dass dort wie in anderen Ortsteilen zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert Wälder abgeholzt wurden. Davon wiederum leitet sich der Name Wolfsittard ab, "darin steckt Hardt", erklärt der Forscher.

"Das ist ein typischer Wald-Name." Und "Wolf"? Hat das etwas mit Wölfen zu tun? "Wölfe hat es hier in der Tat bis ins 18. Jahrhundert gegeben", sagt Löhr. "Aber das muss für den Namen nicht ausschlaggebend sein, das ,Wolf' kann sich auch von einem anderen Wort ableiten."

In der Zeit der Waldrodung

Auch, seit wann es das kleine Dorf gibt, kann er nur vermuten: "Das ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich fällt die Besiedlung mit der Zeit der Waldrodung zusammen". Wiesen und Heideland machten das Bild dieser Gegend aus, bis ins 20. Jahrhundert gab es noch freie Flächen zwischen Wolfsittard, den Nachbarn Hehn und Dorthausen. Doch dann wuchsen die drei zusammen und teilen sich nun eine Hauptstraße.

Es sei nicht verwunderlich, dass Dorthausen eine Kapelle habe, Wolfsittard aber nicht, erzählt Wolfgang Löhr: Die Dorthausener mussten vorher in Rheindahlen zur Kirche, die Wolfsittarder hatten es näher, sie gingen nach Hehn. Und irgendwie ist das ja auch ihre Kirche: Für den Bau von St. Mariä Heimsuchung haben sie immerhin im 19. Jahrhundert auch etwas getan — nämlich viel an Geld gespendet.

(RP)
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