Mönchengladbach Wohngebiet Bunter Garten wird luftiger

Mönchengladbach · 9,80 Meter ist die Maximalhöhe der Häuser am Schürenweg. Kellergeschosse fallen weg. Dafür wird eine Tiefgarage gebaut. Die Kölner Investoren, die 130 Wohneinheiten am Bunten Garten bauen wollen, reagieren auf den Bürgerprotest.

 So soll das neue Quartier am „Bunten Garten“ aussehen. Oben — erkennbar an den drei Gebäuderiegeln — ist der Schürenweg, links die Peter-Nonnenmühlen-Allee. 130 Wohneinheiten sind hier geplant. Es gab erhebliche Proteste der Anwohner.

So soll das neue Quartier am „Bunten Garten“ aussehen. Oben — erkennbar an den drei Gebäuderiegeln — ist der Schürenweg, links die Peter-Nonnenmühlen-Allee. 130 Wohneinheiten sind hier geplant. Es gab erhebliche Proteste der Anwohner.

Foto: Virtuell Format

Selbst die kritische Bürgerinitiative vom "Quartier Windberg" ringt sich ein Lob ab. "Wir sind auf einem guten Weg. Da deutet sich doch ein vernünftiger Kompromiss an", sagt ihr Sprecher Frank Sentis. Und auch die planungspolitischen Sprecher der beiden großen Ratsfraktionen, Hans Wilhelm Reiners (CDU) und Thomas Fegers (SPD), sind nicht unzufrieden. "Ohne den Beratungen jetzt vorgreifen zu wollen: Aber mir gefällt, wie sich das jetzt entwickelt hat", sagt Reiners, und Fegers fügt hinzu: "Das ist wichtig für die Stadt. So eine Investition dürfen wir nicht an uns vorbeiziehen lassen."

Dass die Investoren, drei Unternehmen aus Köln, ernsthaft erwogen haben, Mönchengladbach den Rücken zu kehren, ist kein Gerücht. Denn mit diesem Gegenwind aus der Bevölkerung hatten sie nicht gerechnet. Und da die Kölner bereits mehr als zehn Millionen Euro investiert haben und sie dringend einen zeitnahen Verkauf von Häusern für die Finanzierung benötigen, waren sie über die zeitliche Verzögerung alles andere als erbaut. Zumal sie davon überzeugt sind, dass sie auf fast 27 000 Quadratmetern Fläche ein attraktives Wohngebiet mit 130 Wohneinheiten — Häuser und Wohnungen — schaffen. "Wir wollen ein anspruchsvolles Quartier realisieren und sind erstaunt, dass dies nicht von allen so gesehen wird", wundert sich Investor Achim Erner, einer der beiden Geschäftsführer der Bunter Garten MG GmbH.

Wichtigste Veränderung: Die Höhe der Stadthäuser wurde reduziert auf maximal zwei Stockwerke zuzüglich Staffeletage. "Die Häuser werden maximal 9,80 Meter hoch", verspricht Erner. Die für die Investoren tätigen Planer lockerten auch die ursprünglich von der Stadt vorgesehene Riegelbebauung am Schürenweg auf Kritik der Anwohner auf: Die Häuser werden nicht in einem Block gebaut, sondern es gibt zwei Lücken — so wird diese Zeile deutlich luftiger. "Wenn wir weitere Unterbrechungen machen, würde der Lärmschutz im Innenbereich des Quartiers leiden", so Erner. Und den Kritikern, die mehr fordern, erklärt er unmissverständlich: "Wir können daher die vorgetragenen Wünsche nach einer weiteren Öffnung nicht nachvollziehen."

Bei dieser Forderung wollen die Schürenweg-Anwohner allerdings konsequent bleiben. "Wir wollen, dass der Gebäudekomplex aus fünf Einheiten besteht und sehen keinen Grund, warum das nicht umgesetzt werden kann", sagt Initiativen-Sprecher Sentis. Freuen wird ihn und seine Mitstreiter, dass die Kellergeschosse am Schürenweg ganz wegfallen: Ursprünglich waren Halbtiefgeschosse geplant, die etwa 1,60 Meter aus der Erde ragen. Hier, unter dem Erdgeschoss, waren Garagen geplant. Die Erdgeschosse hätten dann als Hochparterre errichtet werden müssen, damit die Wohnungen von der Straße aus nicht einsehbar sind. "Nach der kritischen Bewertung durch die Bürger wurde dies neu geplant: Die Halbtiefgeschosse sollen nicht realisiert werden. Auch diese Gebäude werden gemäß den Planungsabsichten der Investoren nicht höher als 9,80 Meter", sagt Investor Erner. Durch den Verzicht auf die Haus-Garagen wird nun allerdings eine Tiefgarage notwendig — und diese verteuert auch die Häuser.

Die Entwickler sagen, dass sie nicht planen, die rund 50 leerstehenden Engländerhäuser zu verkaufen. Diese werden abgerissen, an ihrer Stelle entstehen Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Stadtvillen. Zudem sollen kleine Mehrfamilienhäuser errichtet werden, die auch für generationenübergreifendes Wohnen genutzt werden können. In diesen Gebäuden entstehen sechs bis acht Wohnungen.

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(RP)
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