Mönchengladbach Wo sind die Gelben Säcke?

Mönchengladbach · Immer wieder Ärger mit den Gelben Säcken. Einige Gladbacher haben bis heute keine bekommen, andere wissen gar nicht, wo es welche gibt. Abhilfe soll die Kooperation der Kempener Firma HML mit der GEM schaffen.

Reinhard L. würde gerne den Joghurtbecher oder die leere Konservendose fachgerecht entsorgen. Alleine, es fehlt der Gelbe Sack.

"Ich habe bis heute keine Abholkarten für die Säcke bekommen und muss den Müll daher in der Restmülltonne entsorgen", sagt der Rheindahlener. So wie ihm geht es offenbar vielen. Mehrere RP-Leser meldeten sich in den vergangenen Wochen, und betonten, dass sie noch keine Säcke oder die dafür erforderlichen Abholkarten bekommen haben. Beim Umweltschutzamt laufen pro Woche 10 bis 20 Anfragen zu dem Thema ein.

Doch die Stadt ist nicht mehr zuständig. Das Kempener Unternehmen HML hat Anfang Januar in Gladbach die Verteilung der Säcke und die Entsorgung im Auftrag des Dualen Systems Deutschland (DSD) übernommen. Geschäftsführer Heino Eickes versichert: "Wir haben alle Haushalte mit einer Erstausstattung an Säcken und Abholkarten beliefert." Allerdings konnten die Säcke aus organisatorischen Gründen nur in den Hausflur gelegt werden. "Es kann durchaus sein, dass sich da der Nachbar bedient hat, und andere gar keine Säcke bekommen haben." Diesen Missbrauch könne man schlecht kontrollieren. "Oft werden die Säcke als Kleidersammlung oder Transportmittel für andere Dinge benutzt", so Eickes. Das bestätigen auch Vertreter des Gladbacher Umweltschutzamts.

Abholkarten mit Abfallkalender

Die Abholkarten, mit denen die neuen Gelben Säcke in den Bezirksverwaltungsstellen abgeholt werden können, seien dagegen in die Briefkästen gesteckt worden, so Eickes. "Vielleicht haben einige die Karten mit Werbung verwechselt und weggeschmissen." Hier habe man auch als Unternehmen Fehler gemacht. Einige Politiker kritisieren das System der Abholkarten. "Das ist schon ein ziemlich intellektuelles Verfahren", sagte der SPD-Ratsherr Joachim Roeske leicht spöttelnd in der letzten Sitzung des Umweltausschusses. Für Heino Eickes gibt es dagegen keine Alternative zu der Variante mit der Karte. "Der Missbrauch ist einfach zu hoch, wenn jeder Bürger beliebig viele Säcke holen könnte." Dennoch will die HML das System dieses Jahr optimieren. "Wir wollen eine Kooperation mit der GEM eingehen und die Abholkarten zusammen mit den Abfallkalendern verschicken", so Eickes. Die Verhandlungen mit dem Gladbacher Entsorger laufen bereits. Den zusätzlichen finanziellen Aufwand trage selbstverständlich das Unternehmen, so Eickes.

Wer so lange nicht warten will, kann aber auch jetzt schon recht einfach an neue Säcke kommen. Abholkarten können entweder über die Telefon-Hotline 01801 / 373465 oder im Internet unter www.hml-online.de nachbestellt werden.

(RP)
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