Mönchengladbach Wo die Lehrer Biedermeier-Kleidung tragen
Mönchengladbach · Anlässlich des 150-jährigen Bestehens lud das Stiftische Humanistische Gymnasium zu einem Schulfest ein. Rund 1000 Gäste kamen.
Vor 150 Jahren brach der deutsch-dänische Krieg aus und Ludwig II. wurde König von Bayern. In Gladbach erhielt das Progymnasium ein eigenes Schulgebäude auf dem Gelände des alten katholischen Friedhofs am Fliescher- und Spatzenberg. Heute ist diese Schule als Stiftisches Humanistisches Gymnasium bekannt. Weil der Erhalt des Geländes im Jahr 1864 der Beginn des Gymnasiums am Abteiberg war, feiert das Huma nun sein 150-jähriges Bestehen. Um alle Bürger mit einzubeziehen, lud das "Huma" nun zum Schulfest ein. Rund 1000 Besucher schauten herein und hatten viel Spaß, erlebten gute Musik und seltsam gekleidete Lehrer.
"So etwas trug man damals im Biedermeier", sagte Heinz-Theo Jacobs. Und so war der Schulleiter bei der großen Sause in einen schwarzen Mantel gehüllt und trug einen Zylinder auf dem Kopf. "Der ist noch von meinem Opa", verriet der Pauker. Auch die anderen Lehrer trugen feine Roben. Von feinen, geschnürten Kleidern über Dienerkleidung bis zu herrschaftlichen Gewändern war alles dabei. Doch keine Sorge: So laufen die Lehrer des Huma nicht immer herum. "Unsere Schule ist vor 150 Jahren entstanden. Wir wollen daran erinnern, wie die Menschen damals lebten", sagte Jacobs. Die Idee für diese außergewöhnliche Aktion hatte Robert Metzen. Er arbeitet beim Kulturdezernat, gehört der Schulpflegschaft an und hat beste Kontakte zum Theater. "Die Kostüme haben wir uns in Krefeld im Theaterfundus geliehen", erzählte er.
Da jedes der Kostüme eine Maßanfertigung ist, waren die Verkleidungen sehr hochwertig. Und weil ein so gekleidetes Lehrerkollegium nicht oft zu sehen ist, wurde auch gleich ein Foto für die Schulchronik geschossen. Die rund 800 Schüler, die derzeit das Gymnasium am Abteiberg besuchen, mussten schmunzeln, als sie ihre Lehrer sahen. Die Schüler hatten für das Fest einen Bücherflohmarkt, einige Kunstaktionen und ein Musikprogramm organisiert. Neben der Schulband trat die Jahrgangsstufe sieben mit einer Musikshow auf, und die Sechstklässler hatten einen Tanz einstudiert. Zudem kamen viele Viertklässler, die bald das Gymnasium besuchen werden, vorbei und schauten sich schon einmal um. Beliebt war bei ihnen das Dosenwerfen. Die Konserven waren nämlich mit Gesichtern von Lehrern beklebt.
