Er lud alle Prinzessinnen, die unter ihm regierten, zu einer Weihnachtsfeier ein. "An jede einzelne Prinzessin habe ich schöne Erinnerungen", sagte Gothe. Im Vereinsheim des Rheydter Spielvereins saßen die Ex-Prinzessinnen um einen festlichen Tisch und plauderten aus der Vergangenheit. Jede hat ihre eigene Erinnerung. "Ich kam durch meinen Mann zum Karneval. Vorher hatte ich damit nichts am Hut", erzählte Renate Klein, die Niersia des Jahres 1988. Ihre Nachfolgerin Gertrud Jansen ging als die Frau des wärmsten Prinzen aller Zeiten in die Geschichte ein. Beim Veilchendienstagszug 1989 zeigte das Thermometer 22 Grad. Mechthilde Pannhausen, Prinzessin 1990, erinnert sich an die Gulaschsuppe, die sie und ihr Prinz bei der Holter Damensitzung ausgaben und zuvor die in der heimischen Küche gekocht wurde.

Helga Oertel war 1991 und 1992 Prinzessin. Im ersten Jahr fiel der Straßenkarneval aus. 1993 regierte Gisela Schmidt. Sie zog Gothe während der Proklamation einen Maulkorb an. Jutta Kartheuser wird seit 1996 nur noch "Lila Locke" genannt. 1999 sorgte Rosmarie Lünzer für einen Feuerwehreinsatz in der Rheydter Stadthalle. "Ich hatte Geburtstag und mir wurde eine Torte mit Feuerwerk serviert. Das löste den Alarm aus", erinnert sie sich. Alexandra Schnitzler war 2001 die letzte D-Mark-Prinzessin. Doris Noehles musste die ersten Termine 2003 alleine absolvieren. Ihr Prinz war krank. 2004 verlor Elvira Wirt auf der Bühne ihren Reifrock und 2005 sorgte Alexandra Gatzke für einen beschwipsten Hofmarschall. 2006 regierte Birgit Engelert. Katja Jung-Morjan bekam 2008 einen Heiratsantrag während der Proklamation.

Ilona Sentis verlor 2009 ihre Stimme und Kirsten Vits erlebte 2010 das Jubiläum der Großen Rheydter Prinzengarde. Monika Ferfers irrte 2011 im Ornat durch ein Frankfurter Parkhaus und fand ihr Auto nicht mehr. Bärbel Wienen gehörte 2012 keiner Gesellschaft an und Dagmar Gaden sang sich in diesem Jahr in die Herzen der Jecken. Andrea Hardenack hat all das noch vor sich.

CHRISTIAN LINGEN