Wirtschaft in Mönchengladbach Viele Firmen spüren Folgen des Coronavirus

Mönchengladbach · Die Geschäfte laufen schlechter, Reisen werden abgesagt – die Unsicherheit der Wirtschaft wächst.

 IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz warnt vor gedämpften Erwartungen in der Wirtschaft.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz warnt vor gedämpften Erwartungen in der Wirtschaft.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Das Coronavirus hat inzwischen auch die Wirtschaft in Mönchengladbach und der Region infiziert. In einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gaben 53,5 Prozent der befragten Unternehmen an, bereits jetzt Auswirkungen des Virus auf ihre Geschäfte zu spüren. „Die Unsicherheit in der Wirtschaft ist sehr groß“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Das Virus beeinflusse den Arbeitsalltag und die betrieblichen Prozesse in den Unternehmen.

Die IHK hatte die Unternehmen danach gefragt, wie sie die Folgen der Epidemie einschätzen, und welche Maßnahmen sie ergreifen. Knapp 260 Unternehmen haben sich an der Umfrage beteiligt. „Gut die Hälfte der Unternehmen spüren aktuell Auswirkungen auf ihre Geschäfte, das wird auch negative Folgen für die Ergebnisse des ersten Jahresquartals haben“, sagt Steinmetz. Eine genaue Einschätzung des Gesamtjahres 2020 ist für rund ein Drittel der Unternehmen derzeit nicht möglich – ein Zeichen für die erhebliche Unsicherheit, die zurzeit in der Wirtschaft herrsche. Für den Jahresumsatz 2020 erwarten jedoch rund 48 Prozent der Unternehmen aktuell keinen oder nur einen geringen Rückgang, knapp 20 Prozent befürchten erhebliche Folgen.

Die Auswirkungen des Virus zeigen sich dabei über alle Branchen hinweg. Mehr als 30 Prozent der Unternehmen erwarten in den kommenden Wochen Konsequenzen durch fehlende Waren und Dienstleistungen. 34 Prozent sehen sich durch Reiseeinschränkungen und 36 Prozent durch Krankheitsausfälle betroffen. 33 Prozent der Unternehmen am Mittleren Niederrhein befürchten Nachfragerückgänge nach ihren eigenen Produkten. 35 Prozent der Unternehmer erwarten Folgen durch die Absage von Veranstaltungen, während ein Viertel Unsicherheiten über zukünftige Geschäfte meldet. Nur zehn Prozent erwarten keine Auswirkungen in den nächsten Wochen. „Besonders betroffen sind Unternehmen, die auf die Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern angewiesen sind“, erläutert Steinmetz.

 „Die Hoffnungen auf eine positivere Konjunkturentwicklung, wie sie noch zu Beginn des Jahres herrschte, sind gedämpft. Von einer Rezessionsgefahr kann jedoch noch nicht die Rede sein“, sagt Steinmetz. Die mittel- und langfristigen Konsequenzen des Virus für die Wirtschaft könnten derzeit noch nicht eingeschätzt werden.

(RP, angr)
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