Interview mit Dr. Günter Krings (CDU) Wir sind bestens aufgestellt

Mönchengladbach · Nach seinem Traumergebnis spricht der Wahlsieger über das Aus für die FDP, mögliche Koalitionsverhandlungen und die Folgen für die Kommunalwahl.

In Mönchengladbach steht die absolute CDU-Mehrheit. Sie haben Ihr Ergebnis von 2009 noch einmal um fünf Prozentpunkte übertroffen — besser geht's nicht, oder?

Günter Krings Jeder zweite Mönchengladbacher, der wählen gegangen ist, hat mir seine Stimme gegeben. Das freut mich natürlich sehr. Es ist aber auch eine große Verantwortung. Und es gibt allen Grund, demütig zu bleiben. Denn natürlich habe ich vom Bundestrend profitiert und davon, dass den Menschen vor allem eines wichtig war: dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt.

Allerdings haben Sie acht Prozentpunkte mehr als die CDU in Mönchengladbach an Zweitstimmen. Also ist das auch Ihr persönlicher Sieg.

Krings Viele Mönchengladbacher honorieren offenbar meine Arbeit der vergangenen Jahre in Berlin. Das ist für mich eine tolle Motivation für die kommenden vier Jahre. Aber einer alleine kann wenig ausrichten. Darum danke ich ganz herzlich meinem tollen Team, auch für einen großartigen Wahlkampf.

Im Moment scheint gar eine absolute Mehrheit der CDU im Bund denkbar. Hielten Sie die für erstrebenswert — selbst wenn sie nur in einer Stimme Mehrheit besteht?

Krings Alleine regieren zu können, wäre natürlich überaus reizvoll. Ich glaube nicht, dass das quer durch die Parteien irgendwer anders sieht, wenn er ehrlich ist. Zum demokratischen Wettbewerb gehört selbstverständlich auch dazu, gewinnen zu wollen. Aber egal, ob es jetzt dazu kommt oder nicht. Eines steht fest: Eine Regierung ohne die CDU wäre eine eklatante Missachtung des Wählerwillens. Das ist wohl jetzt auch jenen bei SPD, Grünen und Linken klar, die insgeheim bis zuletzt darauf spekuliert haben, ein rot-rot-grünes Bündnis zu schmieden.

Wird es nun möglicherweise komplizierte Koalitionsverhandlungen geben?

krings Möglicherweise waren die letzten Koalitionsverhandlungen zu schnell, und zu viele Dinge sind nicht ausreichend ausverhandelt worden. Insofern halte ich es nicht für schlecht, sich im Zweifel etwas mehr Zeit zu lassen.

Tut es Ihnen leid, dass die FDP nicht mehr im Bundestag ist?

Krings Ja, weil eine liberale Wirtschaftspartei eine wichtige Stimme ist. Ich habe auch nicht ernsthaft damit gerechnet, dass die FDP unter fünf Prozent bleiben könnte. Ihr Abschneiden haben sich die Liberalen allerdings selber zuzuschreiben.

Gibt dieses Bundestagsergebnis der Mönchengladbacher CDU auch Rückenwind für die Kommunalwahl am 25. Mai?

Krings Die CDU hat in Mönchengladbach einige schwierigere Jahre hinter sich. Die Partei ist schon seit einiger Zeit wieder sehr präsent. Wir sind inhaltlich und personell bestens aufgestellt. Unser Team für die Kommunalwahl steht. Jetzt werden wir auch noch den Kandidaten für das Oberbürgermeister-Amt bestimmen. Wir haben allen Grund, sehr optimistisch in den Wahlkampf zu gehen.

RALF JÜNGERMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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