Mönchengladbach Wintermärchen in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Auf dem Alten Markt begeistert ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt die Besucher. In Rheydt locken Livemusik und ein elf Meter hoher Weihnachtsbaum die Passanten an. Wir haben beide Weihnachtsmärkte besucht.

Eröffnung der Weihnachtsmärkte 2013
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Eröffnung der Weihnachtsmärkte 2013

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Die Dämmerung senkt sich über die Stadt und auf dem Alten Markt beginnt das Weihnachtsdorf zu leuchten. Immer mehr Besucher strömen durch das große Tor aus Holzbalken. Es duftet nach Holzspänen, Reibekuchen, Glühwein und Kakao. Auf der großen Eisfläche in der Mitte drehen Schlittschuhläufer ihre Runden. Überall stehen gut gelaunte Gruppen, probieren Feuerzangenbowle, testen den Glühwein.

Es scheint, als hätte ganz Gladbach auf die Eröffnung des neu gestalteten Weihnachtsdorfes gewartet. "Endlich ein Weihnachtsmarkt, der für eine Stadt wie Mönchengladbach angemessen ist", freut sich Heike Hirsch. "Wir sind begeistert." Sie steht gemeinsam mit ihrem Mann und Freunden an einem der Stehtische in der Nähe der Feuerstelle, in der ein Feuer knistert. "Das war die richtige Entscheidung, den Alten Markt zu nutzen", bestätigt Andreas Elsper. "Es ist wirklich sehr schön geworden. Ein idealer Anlaufpunkt im Herzen der Stadt." Doris Botzen ist mit ihrem Mann zu Fuß aus Viersen gekommen. "Es ist viel gemütlicher geworden", findet sie. An einem Tisch am rustikalen Glühweinstand sitzt eine fröhliche Frauentruppe. Auch sie sind von dem neu gestalteten Weihnachtsmarkt sehr angetan. "Das ist der beste Weihnachtsmarkt, den wir je in Gladbach hatten", meint Ingrid Vos und die anderen nicken enthusiastisch. Sie müssen es wissen, denn sie nennen sich selbst Glühwein-Omas und treffen sich regelmäßig auf dem Weihnachtsmarkt.

Bruno Dreßens Konzept des Weihnachtsdorfes auf dem Alten Markt scheint aufzugehen. "Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung", sagt der Veranstalter und Organisator. "Der Weihnachtsmarkt ist genauso geworden, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe." Dafür hat er viel Geld in die Hand genommen und entsprechend viel Arbeit eingebracht. In seinen Traum vom Weihnachtsdorf hat der Veranstalter mehr als 200 000 Euro investiert. Und viel Zeit. "Ich habe lange gesucht, um auch bei den Ständen eine gute Mischung hinzubekommen, damit der Weihnachtsmarkt auch das gewisse Etwas hat", erklärt Bruno Dreßen.

Nun gibt es so wunderbare Dinge wie das täuschend echt wirkende Werkzeug aus Schokolade am Stand neben dem Eingangstor. Der Aufbau war aufwendig: 14 Tage lang haben zwölf Leuten gearbeitet. Die Holzhütten mussten errichtet, die Eisfläche angelegt und viele Weihnachtsbäume aufgestellt werden. Immerhin muss gegenüber dem alten Standort vor der Citykirche die dreifache Fläche bestückt werden.

Herzstück des Marktes ist die große Eisbahn: mit dreißig mal zwölfeinhalb Metern die größte, die es je in Mönchengladbach gab. 8000 Liter Wasser mussten in sechs Tagen in Eis verwandelt werden. Pech: in der Nacht vor der Eröffnung fiel der Strom aus — das ganze Eis begann wieder zu tauen. Die Eisfläche konnte erst mit Verspätung freigegeben werden. Aber am späten Nachmittag flitzen dann die Läufer übers Eis und genießen das neue Gladbacher Wintermärchen.

Auch die Rheydter starteten am Samstag in die Weihnachtsmarkt-Saison. Wie im Vorjahr lockt ein Dorf aus weiß-goldenen, liebevoll dekorierten Zelten und Ständen. Ein elf Meter hoher, mit vielen Lichtern geschmückter Weihnachtsbaum dient als Blickfang. Die Rheydter nutzen am Samstagabend gern die Gelegenheit, sich zu treffen, Glühwein zu trinken oder die Kinder eine Runde auf dem Kinderkarussell fahrenzulassen. So ganz weihnachtlich ist die Stimmung freilich noch nicht: es tönt Popmusik über den Platz und die Autos, die über die Marktstraße fahren, teilen den Markt in zwei Hälften, eine belebte vor der Bühne und eine etwas vereinsamte auf der anderen Straßenseite. Aber als die Band auf der Bühne anfängt zu spielen, erreicht sie auch die entfernteren Stände des Rheydter Weihnachtsmarktes mit ihrer Hymne auf die Heimatstadt.

(arie)
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