Mönchengladbach Windbergs königliches Geschwisterpaar

Mönchengladbach · Für Uli Brünker kam nur eine als Königin in Frage: seine Schwester Margret Zahn. Denn für die Brünkers ist das Schützenwesen seit Generationen Familienangelegenheit. Besonders freute sich der König über ein Blumenhorn.

 Mittags hatte es auch in Windberg noch heftig geregnet, doch bei der Parade am Samstagabend blieben dann die Schützen und die vielen Zuschauer am Wegesrand trocken.

Mittags hatte es auch in Windberg noch heftig geregnet, doch bei der Parade am Samstagabend blieben dann die Schützen und die vielen Zuschauer am Wegesrand trocken.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Ganz Windberg-Großheide schien Samstag und Sonntag beim Schützenfest auf den Beinen zu sein — allen voran die rund 300 Schützen des Bürgerschützenvereins Windberg-Großheide in ihren 16 Kompanien. Uli Brünker ist mit dieser Tradition schon seit seinem zehnten Lebensjahr vertraut, seitdem ist er in der Kompanie "Alt Cremershof" aktiv: In diesem Jahr führte er als König die Schützen an. Das hatte für ihn eine ganz besondere Bedeutung, denn vor 32 Jahren stand er zusammen mit seinem Bruder Michael als Ritter an der Seite seines Vaters Hans. Sie bildeten im Jahr 1981 das "Königliche Dreigestirn".

Diesmal hatte Uli Brünker sich seine besten Freunde Uwe Benders und Ralf Löhr zur Seite geholt. Weil die Brünkers nicht nur in Windberg tief verwurzelt sind — sie leben in der fünften Generation im Gesindehaus des Schippershofs, — sondern die Schützentradition schon immer eine Familienangelegenheit war, machte Brünker seine Schwester Margret zur Königin. Für Margret Zahn war das selbstverständlich: "Wir leben in dieser Tradition, und es ist Ehrensache diese mitzutragen."

Wie sehr Freunde und Familie zusammenstehen können, zeigte sich am Samstag beim großen Gewitter. "Wie Bienen sind alle ausgeschwärmt und haben mit angepackt, um die eingedeckten Tische zu schützen", erzählt die Königin. Denn das Areal am Gesindehaus bietet genügend Platz, um das Biwak auszurichten. Doch da waren König und Königin sich einig: "Die Paraden und die Festmesse sind die Höhepunkte des Festes." Stolz erzählte Brünker, dass er der einzige sei, der seit Jahren in Windberg das Blumenhorn trage, leider fiele dies in diesem Jahr dann wohl aus. Doch dem war nicht so, denn dass Jörg Kollmann von der Kompanie "Alt Cremershof" in Vertretung das Füllhorn tragen würde, war für den König eine Überraschung.

Mit einer ökumenischen Festmesse in der Kirche St. Anna begann der Sonntag, der nahtlos in Musikparade und Festparade überging. Seitdem die Gemeinschaft der Gemeinden existiert, sind auch die Nachbarbruderschaften aus Hardt, Venn und Waldhausen bei den Parden vertreten. Schon am Freitagabend auf dem Bürgerschützenball wurden die Jubilare geehrt: unter ihnen Horst Jordans von der Lindenkompanie für 50 Jahre Mitgliedschaft. Mit von der Partie waren auch der Jungkönig Lucas Krause mit seinen Rittern Marc Krause und Dennis Otten, Gästekönig war in diesem Jahr der SPD-Politiker Felix Heinrichs. Heute klingt das Fest mit dem Klompenball aus: "Das bedeutet für uns dann feiern. Wir freuen uns darauf", so die Königin.

(RP)
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