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Mönchengladbach Willkommensgruß in der Fremde

Mönchengladbach · Die Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke lädt ihre zugewanderten Schüler zum Weihnachtsgrillfest.

 Die Flüchtlingskinder (v.l.) Silvio (14), Suvd (12), Hevi (13) und Eva (14) grillten gemeinsamen mit anderen Kindern an der GHS Kirschhecke.

Die Flüchtlingskinder (v.l.) Silvio (14), Suvd (12), Hevi (13) und Eva (14) grillten gemeinsamen mit anderen Kindern an der GHS Kirschhecke.

Foto: Jörg Knappe

In der Mensa der Hauptschule Kirschhecke herrscht hektische Aktivität: Die Tische werden mit Tellern voller Süßigkeiten, Obst und Chips dekoriert, das Buffet mit Salat und Kuchen wird aufgebaut. Vor dem Gebäude werden die Grills angeheizt, in der Küche werden Salat und Obst vorbereitet. Gerade jüngere Schüler, wie Sunide oder Gjorgen, helfen mit Begeisterung bei den Vorbereitungen. Thomas Kohnen hat einen großen Kasten mit gespendeten Weihnachtsmännern vor sich stehen. Diese bekommen die Schüler zum Abschluss des Festes.

Thomas Kohnen hatte die Idee zu der Veranstaltung - einem vorweihnachtlichen Grillfest nach der Schule. Das Fest soll in erster Linie junge unbegleitete Flüchtlinge ansprechen. Das Angebot ist aber auch an andere Kinder und Jugendliche gerichtet, die erst seit kurzem in Deutschland leben. "Wir nennen uns Schule ohne Rassismus, und wir haben Schüler hier, die ohne Familie nach Deutschland geflüchtet sind", erklärt der Pädagoge. "Denen möchten wir gerade zu Weihnachten sagen: Wir mögen euch, ihr seid willkommen." Es sind Jungen wie zum Beispiel der 14-jährige Mohammed aus Syrien, dessen Familie noch in Aleppo ist. Oder der 17-jährige Ahmed aus dem Irak, der gar nicht weiß, wo seine Familie ist. Beide sind vor etwas mehr als einem Jahr allein nach Deutschland gekommen. Sie werden betreut, aber ein solches Zeichen des Willkommens freut sie.

Es ist eine bunte Gruppe, die in der Mensa versammelt ist, während draußen der Grill anglüht und sich ein blauer Himmel über Odenkirchen wölbt. Es sind Mädchen mit und ohne Kopftuch da, Kinder und Jugendliche mit weißer, mit schwarzer und mit brauner Haut. Sie sitzen an den Tischen und unterhalten sich - meist in gutem Deutsch. Oder sie packen engagiert mit an, berichtet Kohnen. "Von den Hausaufgaben sind sie nicht immer so begeistert, aber wenn man Hilfe braucht, sind sie spontan dabei", sagt ihr Lehrer, der Mathe, Physik, Sport und Technik unterrichtet.

Beim Sport sei ihm auch die Idee für die Feier gekommen. "Einer der Jungen hatte sich verletzt, er hatte einen Ball ins Gesicht bekommen", erzählt Kohnen. "Da habe ich angefangen, darüber nachzudenken, wie es wohl sein muss, wenn niemand da ist, der sich kümmert, keine Familie, die auch mal tröstet." Kurzentschlossen hat er daraufhin das vorweihnachtliche Grillfest organisiert - mit viel Unterstützung von Kollegen, großzügigen Spendern und begeisterten Schülern.

(arie)
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